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Trump drückt Euro- und Pfund-Kurs

Mäkeleien am Brexit-Deal und Zoll-Drohung belasten europäische Währungen

Trump drückt Euro- und Pfund-Kurs

sts Frankfurt – Diesmal hat es das britische Pfund erwischt. Denn kaum poltert US-Präsident Donald Trump gegen ein Land, eine Region oder eine Branche, schon geraten die entsprechenden Assets unter Druck. In diesem Fall war es Trumps Mäkelei am Brexit-Abkommen zwischen der Europäischen Union und dem aus ihr austretenden Vereinigten Königreich. Dessen Währung geriet unter Druck, mit 1,2731 Dollar wurde für ein Pfund so wenig wie zuletzt vor der Einigung über den Austrittsvertrag gezahlt. Im späten europäischen Handel lag der Kurs 0,7 % tiefer bei 1,2740 Dollar.Trump hatte am späten Montagabend gesagt, der Vertrag über das Ende der britischen EU-Mitgliedschaft im März 2019 könnte den Handel zwischen den USA und Großbritannien behindern. Schließlich sehe es in dem Vertrag auf den ersten Blick so aus, als könnten die Briten nicht mit den USA Handel treiben. “Und das wäre keine gute Sache. Ich glaube nicht, dass das beabsichtigt war.” Deshalb müsse die Einigung genau geprüft werden. Er hoffe, dass sich die britische Premierministerin Theresa May des Problems annehmen könne. Welche Vereinbarungen in dem Vertragswerk ihm Sorgen bereiten, ließ Trump offen.Am Euro gingen die Aussagen des US-Präsidenten, der die EU in der Mehrzahl seiner bisherigen Äußerungen ablehnte, ebenfalls nicht spurlos vorbei, insbesondere weil dieser laut Medienberichten kommende Woche höhere Autozölle verhängen will. Die Gemeinschaftswährung verbilligte sich um 0,3 % auf 1,1292 Dollar. Trumps Aussagen verstärkten die Unruhe vor dem G20-Gipfel in Argentinien, an dem der von ihm angezettelte globale Handelsstreit ein wichtiges Thema werden dürfte. “Ich denke, dass der zugrunde liegende Tonfall pessimistisch ist, und so können wir mehr eine Reaktion auf ein positives (linderndes, deal-suchendes) Ergebnis erhalten als auf das Scheitern einer Einigung, aber die Kommentare von Präsident Trump über Nacht werden als nicht ermutigend wahrgenommen”, schreibt Kit Juckes, Währungsexperte der Société Générale. Der Euro-Dollar-Kurs werde in die eine oder andere Richtung stark reagieren.