Trump zerstört die Hoffnung an den Märkten
ku Frankfurt – Ein Dementi aus dem Weißen Haus zu Meldungen aus China, dass sich die USA und das Reich der Mitte auf eine schrittweise Reduzierung der Strafzölle geeinigt hätten, sowie eine Klarstellung von US-Präsident Donald Trump mit Blick auf den Handelsstreit haben für eine deutliche Abkühlung für Sentiments an den Finanzmärkten gesorgt. Der Dax gab um 0,5 % auf 13 229 Punkte nach, der Euro Stoxx 50 um 0,3 % auf 3 695 Zähler.In Fernsehauftritten sagte zunächst der als Scharfmacher geltende einflussreiche Trump-Berater Peter Navarro zu chinesischen Berichten vom Vortag, es gebe keine Übereinkunft über eine schrittweise Senkung der Strafzölle. Darüber könne allein Trump entscheiden. Navarro bezeichnete die Zölle als eine “notwendige Verteidigung gegen Chinas ökonomische Aggression gegen die Vereinigten Staaten”. Die aus der chinesischen Regierung stammenden Hinweise vom Vortag bezeichnete er als “Spektakel in der chinesischen Propagandapresse”. Das “Wall Street Journal” meldete, es gebe innerhalb der US-Führung einen erheblichen inneren Widerstand gegen eine schrittweise Rücknahme der Strafzölle. Am Freitagnachmittag äußerte sich dann auch Trump selbst zu dem Thema. Er betonte, er sei nicht zu einem schrittweisen Abbau der Zölle bereit, solange es kein Abkommen mit Peking gebe.Der Euro neigte am Freitag weiter zur Schwäche. Die Notierung gab um 0,3 % auf 1,1020 Dollar nach. Es handelt sich damit um den niedrigsten Stand der Gemeinschaftswährung seit Mitte Oktober. Händler verwiesen darauf, dass der Dollar derzeit neben dem Yen und dem Schweizer Franken als sicherer Hafen für Investoren gelte und bei wieder zunehmenden politischen Spannungen zulege.Trotz des wieder zunehmenden Konflikts zwischen den USA und China setzte sich der Verfall des Goldpreises fort. Die Notierung des gelben Metalls gab um 0,1 % auf 1 466 Dollar je Feinunze nach.Die klaren Hinweise aus dem Weißen Haus auf eine Fortsetzung des Handelskriegs gegen China setzten dem Ölpreis zeitweise zu. Die Notierung der wichtigsten Nordseesorte Brent Crude sackte um bis zu 2,7 % ab, fing sich aber später wieder.Der Ölpreis wird derzeit auch gedrückt von Hinweisen des Opec-Generalsekretärs Mohammed Barkindo, der angemerkt hatte, die Lage am Ölmarkt sehe im kommenden Jahr gar nicht so schlecht aus wie bisher gedacht.