ROHSTOFFE

Trumps Gesundheit im Fokus

Ölpreis vollzieht Preissprung - Streik in Norwegen stützt

Trumps Gesundheit im Fokus

ku Frankfurt – Die Aussicht auf eine rasche Genesung des amerikanischen Präsidenten Donald Trump von Covid-19 hat zu Wochenbeginn zu einem starken Anstieg des Ölpreises geführt. Die Notierung der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude legte um 5,4 % auf 41,38 Dollar je Barrel zu. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate verteuerte sich um 5,9 % auf 39,25 Dollar. Am Freitag war der Ölpreis noch um 4 % eingebrochen, als bekannt wurde, dass sich Trump mit dem Coronavirus angesteckt hat.Der Gesundheitszustand von Trump spielt deshalb eine große Rolle, weil die Marktteilnehmer davon ausgehen, dass eine zweite Amtszeit Trumps für die Energiebranche deutlich positiver wäre als eine Präsidentschaft des demokratischen Herausforderers Joe Biden, der erneuerbare Energien auf Kosten der fossilen Brennstoffe fördern dürfte.Zudem wird der Ölpreis gestützt durch einen um sich greifenden Streik der Arbeiter des norwegischen Ölförderers Equinor. Das Unternehmen musste bereits vier Öl- und Gasfelder vorläufig schließen. Außerdem wird davon ausgegangen, dass auch zwei Felder von Neptune Energy und Wintershall Dea außer Betrieb gehen werden. Dadurch sinkt die Kapazität der norwegischen Ölproduktion um rund 330 000 Barrel pro Tag (bpd). Dies entspricht etwa 8 % der Produktionsmenge des Landes. Keine VerknappungNach Einschätzung von Carsten Fritsch, Analyst bei der Commerzbank, bedeutet das keine spürbare Angebotsverknappung am Markt, der aktuell durch Nachfragesorgen und die Angst vor einem erneuten Überangebot dominiert werde. Beim Streik in Norwegen vom Juni 2019 sei die Produktionsmenge im Monatsdurchschnitt um rund 200 000 bpd gesunken. Im aktuellen Umfeld könne sogar jedes Barrel Rohöl, das derzeit in Norwegen weniger gefördert werde, willkommen sein. Dies führt Fritsch darauf zurück, dass gleichzeitig die Ölproduktion in Libyen steigt. Ende vergangener Woche habe diese bereits 270 000 bpd erreicht, womit sie etwas höher gewesen sei als von der staatlichen Ölgesellschaft erwartet.