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Trumps Sanktionsdrohung belastet Lira

Währung der Türkei sinkt auf tiefsten Stand seit Mai - Britisches Pfund gibt 0,5 Prozent ab

Trumps Sanktionsdrohung belastet Lira

ck Frankfurt – Vor dem Hintergrund der türkischen Militäroffensive im Norden Syriens ist die Währung des Landes zum Wochenbeginn unter Druck geraten. Der Dollar stieg bis auf 5,94 Lira, was für diese den tiefsten Stand seit dem 30. Mai bedeutete, und lag am frühen Abend mit einem Plus von 0,8 % bei 5,93 Lira. Erdogan unnachgiebigBelastet wurde die Währung von amerikanischen Sanktionsdrohungen. US-Präsident Donald Trump hatte am Wochenende per Twitter “große Sanktionen” gegen das Land angekündigt. Unterdessen zeigte sich der türkische Präsident Tayyip Erdogan unnachgiebig. “Wir sind entschlossen, die militärische Operation bis zum Ende fortzusetzen, ohne auf Drohungen zu achten”, sagte Erdogan in einer Rede in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku. “Unsere Schlacht wird fortgesetzt, bis der endgültige Sieg erreicht ist.Nach den deutlichen Kursgewinnen der vorangegangenen Handelstage fiel das britische Pfund wieder zurück. Die Währung sank bis auf 1,2518 und wurde am frühen Abend mit einem Verlust von 0,5 % bei 1,2589 Dollar gehandelt. Gestern belasteten neben Gewinnmitnahmen wieder aufkeimende Zweifel an einer Einigung zwischen der EU und dem britischen Premierminister Boris Johnson die Währung. Diplomaten erklärten, dass die EU weitere Zugeständnisse von Johnson haben wolle und eine Einigung noch in dieser Woche unwahrscheinlich sei. Der stellvertretende Gouverneur der Bank of England erklärte in einer Rede in London, dass die wirtschaftlichen Aussichten schwächer seien, als vor einem Jahr erwartet worden sei, und bekräftigte, dass sich die Zinsen in beide Richtungen bewegen könnten. Allerdings warnte er davor, selbst im Falle eines ungeregelten Austritt Großbritanniens aus der EU eine Leitzinserhöhung auszuschließen. Euro etwas leichterWieder mehr Skepsis stellte sich auch bezüglich des Handelsdisputs zwischen den USA und China ein. Laut einem Bericht von Bloomberg möchte die chinesische Regierung bis zum Monatsende weitere Verhandlungen, um Einzelheiten einer “ersten Phase” einer Übereinkunft festzulegen. Safe-Haven-Währungen, die unter der Aussicht auf eine baldige Einigung gelitten hatten, stabilisierten sich. So gab der Dollar bis auf 108,05 nach und wurde am Abend mit kaum verändert bei 108,41 Yen gehandelt. Der Euro lag zuletzt mit einem Minus von 0,2 % bei 1,1022 Dollar.