Märkte am Morgen

Trumps Zölle versetzen die Märkte in Aufruhr

Trumps Zölle gegen Kanada und Mexiko und deren Reaktionen belasten weltweit die Finanzmärkte: Der Dax fällt, Siemens Energy und Automobilwerte verzeichnen deutliche Kursverluste. Bitcoin und Euro schwächeln.

Trumps Zölle versetzen die Märkte in Aufruhr

Sorgen vor den Folgen durch die USA ausgelöster Handelskonflikte hat der zuletzt guten Stimmung an den Finanzmärkten zum Wochenstart einen herben Dämpfer verpasst. Am Wochenende hatte US-Präsident Donald Trump seine Drohung wahr gemacht und weitreichende Zölle auf Waren aus Kanada, Mexiko und China verhängt.

Nachdem der Dax die Marke von 21.800 Punkten am Freitag noch knapp erreicht hatte, startete er Montagmorgen mit einer starken Abwärtskorrektur auf 21.301 Punkte in den Handel. Zeitweilig fiel er auf bis zu 21.253 Zähler. Der größte Kursverlust traf Siemens Energy. Vergangenen Montag erlitt der Wert über 13% Kursverlust durch den DeepSeek-Schock, von dem er gut zwei Drittel im Laufe der Woche wieder gut machen konnte. Der neue Schock beschert ein erneutes Minus von 6,5%. Die Aktie von Volkswagen verlor 5,1%, Porsche 4,8% und Daimler Truck 4,6%. Mit einem Kursgewinn von 2,2% ist Rheinmetall der einzige deutliche Gewinner der jungen Börsenwoche.

Der MDax verlor rund 675 Punkte, die exportorientierten Unternehmen Kion, Thyssenkrupp und Aixtron verloren zwischen 5,7 und 4,6%. Schwächster Wert im SDax ist SMA SOlar Technology mit einem Minus von 5,2%. Im vergleichsweise resilienten Euro Stoxx 50 verlor der Automobilkonzern Stellantis 6,1%.

Kursabstürze auch in Asien

In Japan gab der 225 Werte umfassende Nikkei 2,7% auf 38.520 Punkte nach, der breiter gefasste Topix fiel um 2,4% auf 2720. Der Aktienmarkt in China blieb feiertagsbedingt geschlossen. „Trumps Handelskrieg hat begonnen“, konstatierte ein Marktstratege in Singapur. Auch Analyst Tony Sycamore vom Broker IG in Sydney zeigte sich pessimistisch: „Die Überraschung für die Märkte ist, dass Kanada und Mexiko sofort Vergeltung geübt haben und dass andere, wie China und die EU, ihrem Beispiel folgen könnten, was zu einem starken Rückgang des Welthandels führen würde.“

Bitcoin und Gold geben nach

Die Kryptowährung Bitcoin verlor über das Wochenende fast 9% an Wert und notiert bei nur noch 93.274 Dollar, die Feinunze Gold kostet 17 Euro weniger als Ende letzter Woche und liegt bei 2.800 Euro.

Der US-Dollar, den Investoren in unruhigen Zeiten oftmals als vermeintlich sicheren Hafen nutzen, zog am Montag kräftig an, der Kurs des Euro geriet im Gegenzug unter Druck. Am Morgen mussten für einen Euro 1,0231 Dollar gezahlt werden, vor dem Wochenende waren es phasenweise noch 1,04 Dollar gewesen. Ohnehin befindet sich der Dollar seit der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten Anfang November verstärkt im Aufwind. Zuvor hatte ein Euro noch mehr als 1,09 Dollar gekostet.