Die türkische Lira ist zum Wochenauftakt erneut auf ein Rekordtief gesunken. Die Währung gab bis auf 23,73 Lira nach und lag zuletzt mit einer Einbuße von 1,2% bei 23,66 Lira pro Dollar. Für Druck sorgte, dass sich das türkische Leistungsbilanzdefizit im April überraschend auf umgerechnet 5,4 Mrd. Dollar nach im Vormonat 4,9 Mrd. Dollar ausgeweitet hat. Von Bloomberg befragte Volkswirte waren von einer Verringerung ausgegangen. Die Devisenreserven des Landes gingen im April um 8,2 Mrd. Dollar zurück und haben sich damit in den ersten vier Monaten des Jahres um 22,4 Mrd. Dollar verringert. Nachdem Präsident Recep Tayyip Erdogan am Freitag Hafize Gaye Erkan zur neuen Zentralbankgouverneurin ernannt hat, geht der Markt von einem Kurswechsel beziehungsweise von Leitzinserhöhungen aus. Die großen Währungen tendierten vor den Zentralbanktagungen wenig verändert. Nach einem Tief von 103,24 Zählern lag der Dollar-Index, der den Wert des Greenback zu sechs anderen Industrieländerwährungen abbildet, zuletzt mit einem Plus von 0,1% bei 103,64 Punkten.