Turbulente Entwicklung der Zinsen
kjo Frankfurt
Die Aktienperformance ist in diesem Jahr bislang stark gewesen, aber die kurzfristigen Aussichten sind gemischt aufgrund der Verlangsamung des Wirtschafts- und Gewinnwachstums, auslaufender Konjunkturmaßnahmen, höherer Inflation sowie erhöhter Bewertungen und der Möglichkeit steigender Zinssätze. Angemessene Renditen sind zwar möglich, werden aber im nächsten Jahr schwieriger zu erzielen sein. Diese Einschätzung vertritt Assetmanager T. Rowe Price.
Da der akkommodierende geld- und fiskalpolitische Kurs seinen Höhepunkt erreicht habe, erwarten die Experten der Fixed Income Division von T. Rowe Price eine turbulentere Entwicklung für Zinsen, Kredit-Spreads und den Dollar. Sie gehen jedoch davon aus, dass die Inflation im Jahr 2022 unter das derzeit historisch hohe Niveau sinken wird. Unter den vielen Variablen, die sich im nächsten Jahr auf die globale Aktienperformance auswirken dürften, nennen die Experten drei wichtige weltweite Verzerrungen, die die Haupttreiber sein könnten: Verhaltensänderungen nach der Corona-Pandemie, geld- und fiskalpolitische Verzerrungen und die laufenden politischen Reformen in China.
Blick auf die Pandemie
Im Hinblick auf das aktuelle Umfeld, in dem das Coronavirus noch nicht überwunden sei und die Bedrohung durch künftige Pandemien allgegenwärtig bleibe, weisen sie auf die Entstehung einer neuen, hybriden Arbeitsumgebung sowie auf die enormen Auswirkungen auf die Arbeitskräfte, die Kinderbetreuung und die Zuverlässigkeit der globalen Lieferketten hin. Es werde Unternehmen geben, die sich erfolgreich an die neue Welt anpassen, und solche, denen dies nicht gelinge. Dadurch würden sich für aktive Manager interessante Möglichkeiten ergeben, Unternehmen zu identifizieren, die auf der richtigen Seite dieser Veränderungen stehen. Die beispiellosen globalen geld- und fiskalpolitischen Anreize, die in die Wirtschaft gegangen sind – einschließlich Netto-Nullzinsen, quantitativer Lockerung, Aufweichung der Regeln für Mindestreserven der Banken zur Erleichterung der verstärkten Kreditvergabe und fiskalischer Anreize in Billionenhöhe – würden letztendlich abklingen und zu einem normaleren Zinsumfeld führen.