Turbulenzen kommen Italien teuer zu stehen
ck Frankfurt – Die von den politischen Turbulenzen ausgelöste Verunsicherung der Marktteilnehmer kommen Italien am Primärmarkt teuer zu stehen. Bei einer Geldmarktauktion mussten die Schuldenmanager des Landes für sechsmonatige Titel im Volumen von 5,5 Mrd. Euro mit 1,213 % einen deutlich höheren Zins bieten als bei der Vorgängerauktion in der gleichen Laufzeit Ende April, als der Zins mit – 0,421 % noch negativ war. Wäre der Zins gestern gleich geblieben, hätte der italienische Staat am Negativzins 23 Mill. Euro verdient, nun ergibt sich eine Zinslast von nahezu 67 Mill. Euro, so dass sich ein Gesamtschaden durch die politischen Turbulenzen von fast 90 Mill. Euro errechnen lässt. Heute werden weitere Schäden hinzukommen. Italien will mit Emissionen in der fünf- und zehnjährigen Laufzeit zwischen 2,5 und 4 Mrd. und mit einem im September 2025 fälligen Floater an den Markt gehen.Nicht nur Italien litt gestern unter den Turbulenzen. Der gesamte Euro-Primärmarkt kam in diesem Umfeld fast zum Erliegen. So sah die Toronto-Dominion Bank davon ab, die Bücher für ihren geplanten siebenjährigen Covered Bond zu öffnen, der am Montag mandatiert worden war. Das Institut will nun eine Marktnormalisierung abwarten. Die österreichische Oberbank ließ sich dagegen nicht von ihrem Covered-Bond-Debüt abhalten. Für den 15-jährigen Titel im Volumen von 300 Mill. Euro gingen Orders für mehr als 400 Mill. Euro ein. Nach einer Vorgabe um 15 Basispunkte (BP) über der Swap-Mitte wurde der Titel zu 14 BP untergebracht.Auch die Stadt Hamburg brachte ihre am Vortag mandatierte 15-jährige Transaktion über die Bühne. Bei einem Volumen von 500 Mill. gingen für den mit einem Kupon von 1,20 % ausgestatteten Titel Orders für etwas mehr als 1 Mrd. Euro ein. Nach einer Vorgabe um 1 BP erfolgte die Platzierung zu 1 BP über der Swap-Mitte. Die Federführung teilten sich DekaBank, HSBC, J.P. Morgan. Landesbank Baden-Württemberg und Unicredit.