Türkei-Krise kehrt zurück

Lira verliert wieder an Boden - Hohe Refinanzierungslasten bereiten Sorgen

Türkei-Krise kehrt zurück

ku Frankfurt – Mit dem Beginn der neuen Handelswoche ist die Türkei-Krise an die Finanzmärkte zurückgekehrt. Die Landeswährung sackte um 3 % auf 6,44 Lira pro Dollar ab. Gegenüber der Gemeinschaftswährung gab die Lira um 2,7 % auf 7,53 Lira pro Euro nach. Damit nimmt die türkische Devise wieder Kurs auf ihre Allzeittiefs von Mitte des Monats.Sorge bereiten den Marktteilnehmern derzeit insbesondere die hohen Refinanzierungslasten der Türkei sowie die jüngsten Herabstufungen von Banken. Gemäß einer jetzt vorgelegten Studie der US-Großbank J.P. Morgan müssen Staat, Unternehmen und Banken allein bis Mitte kommenden Jahres rund 153 Mrd. Dollar an Auslandsschulden zurückzahlen. Dies entspricht fast einem Viertel der jährlichen Wirtschaftsleistung der Türkei. Zudem hat die Ratingagentur Moody’s die Bonitätsnoten von 20 türkischen Kreditinstituten gesenkt. Darunter befinden sich auch Großbanken wie die Isbank. Finanzminister Berat Albayrak sieht hingegen keine Konjunkturrisiken. In einem Interview sagte er, die Verschuldung von Staat und Haushalten sei gering und das Finanzsystem stabil.In Argentinien spitzt sich die Währungskrise zu. Ein Dollar kostete erstmals 33,50 Peso. Präsident Mauricio Macri bat den Internationalen Währungsfonds um vorzeitige Auszahlungen von zugesagten Hilfen.Der Aktienmarkt präsentierte sich stabil, während es an der Wall Street neue Rekordstände von S & P 500 und Nasdaq Composite gab. Der Dax kletterte um 0,3 % auf 12 562 Punkte. Nach dem Überwinden einer charttechnischen Hürde sehen Analysten nun für den Dax den Weg bis auf 12 800 Punkte frei. Der Euro Stoxx 50 rückte um 0,3 % auf 3 456 Zähler vor.Der Preis der wichtigsten Ölsorte Brent Crude setzte seine Rally fort. Die Sorte verteuerte sich um 0,9 % auf 76,53 Dollar je Barrel. Nach Einschätzung von Händlern könnte der Ölpreis bis auf 80 Dollar vorrücken.—– Berichte Seiten 5 und 14