sts Frankfurt – Der Abschuss eines russischen Kampfflugzeuges durch türkisches Militär hat an den Finanzmärkten am Dienstag für Unruhe gesorgt. Insbesondere die türkische Lira geriet unter Druck nach dem Zwischenfall im Grenzgebiet der Türkei zu Syrien. Für einen Dollar wurden bis zu 2,8840 Lira gezahlt. Hingegen gab die russische Währung nur kurz nach und notierte am Abend kaum verändert bei 65,70 Rubel je Dollar.Der Abschuss des Flugzeuges wurde von beiden Seiten bestätigt, Unstimmigkeiten herrschten jedoch darüber, ob das russische Flugzeug in den türkischen Luftraum eingedrungen war. Die Nachricht platzte jedoch in ein Umfeld, in dem viele Anleger wegen der jüngsten Terrorattacken in Europa und der Aussicht auf steigende US-Leitzinsen ohnehin vorsichtig agieren. Für weitere Verunsicherung – insbesondere an der Wall Street – sorgte eine globale Reisewarnung der US-Regierung wegen terroristischer Gefahren. “Die Türkei ist ein Nato-Mitglied und bringt sich selbst in einen Konflikt mit einer anderen Militärmacht. Solche sicherheitsbezogenen Sorgen werden sicher die Oberhand gegenüber anderen beherrschbaren Risikofaktoren gewinnen”, zitierte Bloomberg Roxana Hulea, Währungsstrategin bei der Société Générale in London.Von der Nervosität profitierte am Devisenmarkt insbesondere der japanische Yen, der vielen als Sicherheitsanker gilt. Der Dollar verbilligte sich um 0,3 % auf 122,43 Yen. Der Euro, der zunehmend auch als Finanzierungswährung fungiert, konnte sich angesichts der Kursverluste an den Aktienmärkten stabilisieren und kostete am Abend kaum verändert 1,0642 Dollar. Dabei zeigten jüngste Daten vom Geldmarkt, dass sich Investoren für eine weitere Lockerung der Geldpolitik positionieren.