Türkische Lira gerät unter Druck

Erdogan entlässt Notenbankchef - Kriegsgefahr lässt Ölpreis steigen

Türkische Lira gerät unter Druck

ku Frankfurt – Die Entscheidung des türkischen Staatspräsidenten Tayyip Erdogan, den Notenbankpräsidenten Murat Cetinkaya zu entlassen, hat zu Verwerfungen an den Finanzmärkten des Landes geführt. Die Landeswährung gab bis auf 5,73 Lira je Dollar nach. Am Abend notierte die Devise mit einem Minus von 1,7 % bei 5,79 Lira je Dollar. Der Aktienindex Bist 100 der Börse Istanbul sackte um bis zu 1,8 % ab. Cetinkaya hatte sich der Forderung Erdogans nach Zinssenkungen widersetzt, nachdem die türkische Notenbank den Leitzins um insgesamt 11,5 Prozentpunkte auf 24 % angehoben hatte. Marktteilnehmer fürchten, dass die Notenbank nun ihre Unabhängigkeit verliert und Erdogan nun großen Einfluss auf die Geldpolitik nehmen wird. Erdogan ernannte den bisherigen Vizechef Murat Uysal zum neuen Notenbankgouverneur.Der europäische Aktienmarkt schloss zum Wochenauftakt leichter. Der Dax gab um 0,2 % auf 12 544 Punkte nach. Der Euro Stoxx 50 ermäßigte sich um 0,1 % auf 3 524 Zähler. Händlern zufolge hat die von der Hoffnung auf Zinssenkungen getragene positive Stimmung nachgelassen, während die Konjunktursorgen weiter präsent seien. Zudem halten sich die Marktteilnehmer vor dem Auftritt des US-Notenbankpräsidenten Jerome Powell vor dem Kongress am Mittwoch zurück. Auch die Gemeinschaftswährung notierte mit 1,1213 Dollar nur wenig verändert.Der Brent-Ölpreis kletterte zeitweilig über die Marke von 65 Dollar, wobei Händler auf die wieder steigenden Spannungen am Persischen Golf verwiesen. So droht die iranische Regierung damit, Uran bis auf 20 % anzureichern, was neue Sanktionen und möglicherweise auch eine militärische Reaktion der USA auslösen könnte. Zudem hat Teheran gedroht, als Vergeltung für die Festsetzung eines iranischen Tankers britische Schiffe festzuhalten. – Wertberichtigt Seite 6 Berichte Seiten 13, 14