Investment-Ausblick

UBS setzt unverdrossen auf Mega Caps

Die Investment-Experten der UBS setzen weiter auf die großen „Mega Caps“ im Technologiesektor, auch wenn diese bereits sehr gut gelaufen sind. Marktkonzentration ist nach Einschätzung der Experten nun einmal eine wichtige Eigenschaft der neuen KI-Investment-Landschaft.

UBS setzt unverdrossen auf Mega Caps

UBS setzt auf Mega Caps

Investmentexperten: Marktkonzentration ist Eigenschaft der neuen KI-Landschaft

Die Investmentexperten der schweizerischen Großbank UBS setzen weiter auf die großen „Mega Caps“ im Technologiesektor, auch wenn diese bereits sehr gut gelaufen sind. Marktkonzentration ist nach Einschätzung der Experten nun einmal eine wichtige Eigenschaft der neuen KI-Investment-Landschaft.

ku Frankfurt

Drei Themen sind es, die nach den Erfahrungen der Investmentexperten der schweizerischen Großbank UBS die Anleger derzeit besonders umtreiben: das sinkende Zinsniveau, künstliche Intelligenz (KI) als Investmentthema und das deutlich unsicherere politische Umfeld, dabei insbesondere die Wahlen in den USA, in Frankreich und in Großbritannien.

Die großen US-Technologieaktien mit KI-Bezug sind bereits extrem gut gelaufen, dennoch kommen Investoren nach Einschätzung von Themis Themistocleous, Head Chief Investment Officer für die Region Europa, Afrika und Naher Osten bei der UBS, an diesen Titeln nicht vorbei: „Es ist wahrscheinlich, dass die großen Technologiekonzerne auch weiterhin von diesem Thema profitieren werden“, sagte er im Rahmen einer Präsentation. Die UBS-Experten betonen, sie erwarteten, dass KI ein wichtiger Treiber für Aktienrenditen in den kommenden Jahren sein werde. Dabei solle man sich durchaus in den Mega Caps positionieren, weil Marktkonzentration eine Eigenschaft der neuen KI-Investment-Landschaft sei. Europäische Investoren müssten sich auch darüber im Klaren sein, dass der weltweite Technologiesektor ein Schwergewicht in den USA habe. Anleger müssten daher über Europa hinausschauen.

Drei Ebenen

Das Thema KI beinhaltet aus Investorensicht drei Ebenen: die Hardware-Basis (Halbleiter, Cloud, Datencenter und Energieversorgung), die Intelligenz-Ebene einschließlich der Sprachmodelle und die Anwendungsebene. Derzeit würden sehr umfangreiche Investitionen auf Hardware-Ebene getätigt von Konzernen wie Microsoft, Alphabet, Meta und Amazon, die allein im laufenden Jahr rund 200 Mrd. Dollar investierten, rund 33% mehr als 2023. Dies werde zu starkem Ergebniswachstum bei den Empfängern dieser Investitionen sorgen. Dies betrifft beispielsweise die weltweite Halbleiterindustrie, deren Gewinne im laufenden Jahr um 50% steigen sollen und 2025 um weitere 25%.

Politische Unsicherheit

Was die steigende politische Unsicherheit angeht und die teilweise überraschend angesetzten Wahlen, so rät Themistocleous, es lohne sich in der Regel nicht, Investieren und Politik zu vermischen. Anleger sollten sich lieber auf die langfristigen Marktentwicklungen statt kurzfristig auf politische Tendenzen konzentrieren. Nach Einschätzung von Dean Turner, Chief Eurozone and UK Economist der UBS, ist der Einfluss der Wahlen in Großbritannien für die Märkte relativ unbedeutend, da sich die politischen Programme der beiden großen Parteien kaum unterschieden. Dies gelte aber nicht für die amerikanischen Präsidentschaftswahlen. Bei diesen sei ein Wahlsieg Donald Trumps für die Märkte eher positiv, ein Wahlsieg Joe Bidens bei einer republikanischen Kontrolle über den Kongress eher neutral.

Die UBS erwartet für die USA in diesem Jahr zwei Zinssenkungen um jeweils 25 Basispunkte, beginnend im September. Anleger sollten auf die sinkenden Zinsen reagieren, indem sie den Cash-Anteil reduzieren und im Bereich Fixed Income auf ein diversifiziertes Portfolio aus Staatsanleihen und Corporate Bonds setzen. Von den sinkenden Zinsen würden auch einige Sektoren am Aktienmarkt profitieren, nämlich kleine und mittlere Unternehmen, Konsumgüter, Teile des Luxusgütersektors, britische Aktien und ausgewählte US-Aktien aus dem Bereich Wohnimmobilien. Grundsätzlich sei das Aktienportfolio neutral aufgestellt, was die einzelnen Regionen betrifft. Während man somit auch für die Aktienmärkte der Schwellenländer neutral eingestellt sei, sehe man Chancen im sehr niedrig bewerteten chinesischen Aktienmarkt, betont Themistocleous. In China gebe es Aktien mit einer interessanten Ausrichtung auf künstliche Intelligenz. Grundsätzlich sei im Aktienportfolio ein Emerging-Markets-Anteil von 8 bis 10% sinnvoll.

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