Ukraine-Bonds geraten unter Verkaufsdruck
kjo Frankfurt – Aus Furcht vor einem Schuldenschnitt in der Ukraine haben die Investoren gestern Staatsanleihen des Landes zeitweise in größerem Umfang verkauft. Die Bonds gerieten im Verlauf unter Druck, so dass es zu Renditesteigerungen kam. Die im Juli 2017 fällige Anleihe des Landes warf zeitweise eine Rendite von 44,34 % ab, womit ein Rekordwert erreicht wurde. Später kam es zur Erholung und abends rentierten die Papiere mit 40,21 % nach 40,49 % zur Wochenmitte.Auslöser dieser Spekulationen über einen Schuldenschnitt waren Marktakteuren zufolge Aussagen der ukrainischen Finanzministerin Natalie Jaresko auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. Sie hatte eine Verlängerung des Hilfsprogramms des Internationalen Währungsfonds gefordert. Außerdem plane sie Gespräche mit den Anleihegläubigern, um die “Nachhaltigkeit der Verschuldung” zu verbessern.Am Primärmarkt verlief das Geschäft in sehr ruhigen Bahnen. Angesichts der entscheidenden Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) blieben die Emittenten in der Defensive. In den Reihen der Staaten trat am Vormittag noch Frankreich auf. Über drei Bonds mit den Fälligkeiten 2017, 2019 und 2021 wurden insgesamt 8,495 Mrd. Euro aufgenommen. Angekündigt war die Bandbreite von 7,5 bis 8,5 Mrd. Euro. Die Nachfrage wurde als solide eingestuft. Bei dem 2017 fälligen Titel rutschte die Rendite in den negativen Bereich. Sie lag bei – 0,07 %. Bei der vorigen Auktion war die Rendite noch bei + 0,04 %.