KI-ETF

Ultramarin begibt den ersten vollständig von KI gesteuerten ETF in Europa

Das deutsche Deep-Tech-Unternehmen Ultramarin begibt den ersten aktiven Aktien-ETF in Europa, dessen Anlageprozess vollständig von KI gesteuert wird. Das Produkt wurde zusammen mit Goldman Sachs ETF Accelerator aufgelegt. Die Baader Bank fungiert als Investmentmanager.

Ultramarin begibt den ersten vollständig von KI gesteuerten ETF in Europa

Erster KI-gesteuerter ETF am Markt

Bei Ultramarin entscheidet nur künstliche Intelligenz über die Gewichtung von Aktien

wrü Frankfurt

Der erste allein durch KI gesteuerte ETF ist in Europa am Markt. Das auf KI-basierte Prognosemodelle spezialisierte Unternehmen Ultramarin hat den AI-Enhanced Eurozone Equities Ucits ETF (ISIN: IE000979OT00) aufgelegt. „Es ist der erste aktive ETF in Europa, dessen Anlageprozess vollständig und systematisch auf KI beruht“, erklärt Daniel Willmann, Gründer und Geschäftsführer von Ultramarin, im exklusiven Gespräch mit der Börsen-Zeitung. „Bei uns entscheidet letztendlich nicht ein Portfoliomanager über die Gewichtung von Aktien, sondern die KI. Dass das kontinuierliche Monitoring und sämtliche Compliance-Prüfungen weiterhin von Menschen durchgeführt werden, ist dabei selbstverständlich.“

Zusammenarbeit mit Goldman Sachs

Der aktive ETF wurde in Zusammenarbeit mit Goldman Sachs ETF Accelerator aufgelegt. Ultramarin hat die Investmentstrategie des auf Xetra gelisteten Fonds entwickelt und an die Baader Bank lizenziert, die als Investmentmanager des Fonds fungiert. Die laufenden Kosten des ETF werden mit 65 Basispunkten pro Jahr angegeben.

Ziel des aktiven ETF, der sich an institutionelle und semi-institutionelle Investoren sowie an Privatanleger richtet, ist es, durch Aktienselektion eine Überrendite gegenüber dem MSCI EMU Index zu erwirtschaften. Aktive ETFs gelten derzeit als der Wachstumssektor im ETF-Markt. Der Investmentstrategie des KI-ETF liegt ein von Ultramarin entwickeltes KI-Aktienselektionsmodell zugrunde. Das KI-gestützte Modell prognostiziert die monatliche Überrendite für jede Aktie im Anlageuniversum.

KI prognostiziert Überrendite

„Im Endeffekt prognostiziert die KI, die wir auf Basis fortschrittlicher Machine-Learning-Architekturen entwickelt haben, die Überschussrendite von jeder Einzelaktie im Anlageuniversum“, erläutert Willmann.

„Wir nutzen dabei ein holistisches Set an Daten aus unterschiedlichen Bewertungsschulen, wie beispielsweise markt- und preisbezogene Informationsträger, als auch fundamentale Informationen zu den Aktiengesellschaften. So heben wir ein zentrales Potenzial von KI: Komplexität besser zu verstehen und zu beherrschen, um bessere Anlageentscheidungen zu treffen.“

ESG-Filter eingebaut

Die Prognosen würden monatlich neu generiert und in einen quantitativen Portfoliokonstruktionsprozess einbezogen. Auf Grundlage der KI-Prognosen und eines globalen, fundamentalen Risikomodells werde ein optimales Portfolio konstruiert. Dieses ziele darauf ab, die erwarteten Renditen unter Einhaltung von Nebenbedingungen zu maximieren und den Ex-ante-Tracking-Error der Strategie gegenüber dem MSCI EMU Index auf 2% zu begrenzen. Durch Anwenden eines ESG-Filters sei der Fonds Artikel-8-konform.

Ziel 2,5 Prozent Überrendite

„Unser Ziel ist es, mit unserem KI-ETF nach Kosten eine Überschussrendite von etwa 2,5% pro Jahr zu erwirtschaften“, erklärt der Ultramarin-Geschäftsführer. „Wobei die Überschussrendite vor allem aus der Aktienselektion kommen wird.“

Das Interesse institutioneller Anleger an dem ETF sei da. „Insbesondere hat eine renommierte deutsche Versicherung großes Interesse an diesem risikokontrollierten KI-ETF bekundet und beabsichtigt, in diesen zu investieren“, erläutert Willmann. „Wir sind der festen Meinung, dass unser ETF starkes Wachstumspotenzial hat, eben weil er viele Dinge vereint: Unser Ziel ist es, uns als führender Anbieter von KI-basierten Anlagelösungen in Europa zu etablieren. Zudem wollen wir den aufkommenden Trend der aktiven ETFs maßgeblich mitgestalten.“

Ultramarin hat bereits aktive KI-Mischfonds aufgelegt. „Dieser ETF ist jetzt das erste reine Long-only-Aktienprodukt, in dem die KI die Entscheidungen trifft“, sagt Willmann.

Erster ETF über Goldman ETF Accelerator

Der neue ETF markiert nach Angaben von Goldman Sachs den ersten Fonds, der in Europa durch den Goldman Sachs ETF Accelerator aufgelegt wurde. „Goldman Sachs ETF Accelerator ist eine digitale Plattform, die es den Kunden von Goldman Sachs ermöglicht, ihre ETFs schnell und effizient aufzulegen, zu listen und zu verwalten“, sagt Jürgen Blumberg, Chief Operating Officer von Goldman Sachs ETF Accelerator für EMEA.

Der AI-Enhanced Eurozone Equities Ucits ETF sei der sechste Fonds, der über die Plattform aufgelegt wurde. Bisher habe die Plattform ETFs mit einem Gesamtvolumen von über 3 Mrd. Dollar beim Markteintritt unterstützt.