AKTIEN

Unsicherheit wegen Trump-Kurs und Italien-Votum

Dax verzeichnet nur leichtes Plus von 0,2 Prozent - Volkswagen-Vorzüge nach Analystenlob fest

Unsicherheit wegen Trump-Kurs und Italien-Votum

ku Frankfurt – Am europäischen Aktienmarkt haben auch am Montag die Impulse weitgehend gefehlt. Der Dax rückte zwar zeitweise bis auf 10 727 Punkte vor, gab am Nachmittag allerdings wieder nach. Aus dem Handel ging er mit einem minimalen Plus von 0,2 % auf 10 685 Zähler. Der Euro Stoxx 50 hielt sich etwas besser und verzeichnete ein Plus von 0,4 % auf 3 033 Punkte.Händler sagten, viele Marktteilnehmer zeigten Zurückhaltung, weil noch nicht klar sei, welche Wirtschafts- und Finanzpolitik der neue US-Präsident Donald Trump einschlägt. Zudem herrscht Verunsicherung wegen des italienischen Verfassungsreferendums am 4. Dezember, wobei die Umfrageergebnisse derzeit nicht danach aussehen, als würde sich Regierungschef Matteo Renzi mit seinen Vorstellungen durchsetzen. Dies könnte zu einer neuen Regierungskrise in Italien führen.Sehr fest zeigten sich Volkswagen-Vorzüge mit einem Aufschlag von 2,5 % auf 120,10 Euro. Nachdem der Konzern seine Rationalisierungspläne vorgestellt hat, gab es nun Äußerungen von Analysten, die überwiegend positiv ausfielen. So haben die Experten von J.P. Morgan die Aktie auf “Overweight” belassen. Der Konzern habe vielversprechende Schritte zum Umbau und zur Profitabilitätssteigerung der Hauptmarke Volkswagen ergriffen, betonen sie. Die Analysten der britischen Großbank HSBC äußerten sich positiv zum operativen Geschäft.Die Titel des Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus legen kräftig um 4,4 % auf 57,68 Euro zu. Zwar hatte das Nachrichtenmagazin “Der Spiegel” berichtet, dass der Konzern möglicherweise einige Hundert Millionen Euro wegen der verspäteten Auslieferung und der umfangreichen Mängel des Militärtransporter A 400M zahlen muss. Allerdings haben die Aktienexperten der Commerzbank die Einstufung des Titels mit “Buy” und das Kursziel mit 62 Euro bestätigt. Sie merkten an, dass der Pressebericht nichts an der positiven Einschätzung gegenüber der Aktie ändere.Aixtron gaben um 5,5 % auf 4,45 Euro nach. Zeitweise stürzte die Aktie sogar um rund 10 % ab. Die geplante Übernahme durch die chinesische Grand Chip Investment ist noch längst nicht in trockenen Tüchern. Am Freitagabend teilten die US-Behörden mit, dass sie immer noch Sicherheitsbedenken wegen der Akquisition durch die Chinesen hätten. Aixtron sei nahegelegt worden, das Fusionsvorhaben aufzugeben, teilte das deutsche Unternehmen mit. Wenn die Firmen das Vorhaben nicht stoppten, werde den US-Präsidenten empfohlen, die Freigabe nicht zu erteilen. Aixtron teilte mit, trotz der amerikanischen Bedenken werde das Vorhaben nicht beendet.Die Aktie des Autovermieters Sixt büßte 4,8 % auf 50,95 Euro ein. Dem Unternehmen droht härtere Konkurrenz. Der weltweit größte Autovermieter, der US-Konzern Enterprise, will in Europa mit neuer Führung und mehr Werbung auf Expansionskurs gehen. Ziel sei es laut Presseberichten, die Marktanteile auszubauen. Die Initiative wird als Antwort darauf gesehen, dass Sixt damit begonnen hat, sich auch im Enterprise-Heimatmarkt USA breitzumachen. Enterprise macht in Europa bislang Verluste, daher ist der Druck auf das Management hoch, die Situation durch Expansion zu verbessern.An der Londoner Börse verzeichnete der britische Hersteller von Spezialverpackungen Essentra einen Kurssturz von 20,4 % auf 3,96 Pfund. Das Unternehmen hat eine Gewinnwarnung für das laufende Jahr abgegeben. Der erwartete Rückgang der Erlöse soll etwas höher ausfallen als bisher angenommen, was auch auf das Ergebnis durchschlage.