AUSBLICK

US-Arbeitsmarktbericht im Blick

EZB-Rat tagt am Donnerstag und dürfte PEPP aufstocken

US-Arbeitsmarktbericht im Blick

Von Kai Johannsen, FrankfurtDie Covid-19-Pandemie und ihre Auswirkungen auf die Weltwirtschaft stehen auch in der neuen Handelswoche im Mittelpunkt des Marktinteresses. Wie stark sich die Krise mittlerweile am US-Arbeitsmarkt durchgeschlagen hat, ließ sich in den vergangenen Wochen immer wieder an den wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe ablesen. Nun steht das monatliche Daten-Highlight auf dem Programm: der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag.Es wird zwar mit einer leichten Beruhigung beim Abbau von Stellen in der US-Volkswirtschaft gerechnet. Aber die Zahlen sind immer noch in der Horrorregion. Im Schnitt gehen Volkswirte davon aus, dass es im Mai außerhalb der Landwirtschaft zu einem Stellenminus von 8 Millionen gekommen ist. Im Monat zuvor waren es mehr als 20 Millionen. Bei der Arbeitslosenquote wird mit einem Anstieg von 14,7 % auf nunmehr 19,7 % gerechnet. Beim Anstieg der Stundenlöhne wird nach 4,7 % im April ein Wert von 1 % in Aussicht gestellt. In diesem unsicheren Umfeld dürfte Qualität bei den Anlegern weiterhin hoch im Kurs stehen, und die Bundesanleihen dürften somit gut unterstützt bleiben.Am Donnerstag richten die Kapitalmarktakteure ihre Blicke nach Frankfurt. Dort tagt der EZB-Rat. Die Notenbanker dürften nach Einschätzung der Zinsexperten der Commerzbank die Geldpolitik weiter lockern. Insbesondere dürften sie den Umfang ihres PEPP-Notfallkaufprogramms um 500 Mrd. Euro aufstocken, so die Commerzbank. Ein wichtiger Grund dafür sei, dass die EZB nach den bisher zur Verfügung stehenden Zahlen bereits jetzt knapp 30 % der 750 Mrd. Euro Gesamtvolumen des PEPP aufgebraucht hat. Setzt sie ihre Käufe mit der bisherigen Dynamik fort, dürfte bereits Anfang Juli – also schon gut drei Monate nach Programmbeginn – die Hälfte der Mittel verbraucht sein, obwohl das Programm laut EZB in jedem Fall bis Jahresende dauern soll, heißt es bei der Commerzbank.