Finanzmärkte

US-Arbeitsmarkt­daten belasten Bonds

Überraschend starke Arbeitsmarktdaten haben am Freitag die Staatsanleihen belastet. Die zehnjährige Bundrendite stieg auf ein Achtjahreshoch von 1,29%.

US-Arbeitsmarkt­daten belasten Bonds

ck Frankfurt

Über Erwarten starke Daten vom US-Arbeitsmarkt haben am Freitag Hoffnungen auf eine Zinsanhebungspause der Fed im weiteren Jahresverlauf gedämpft und die Anleihemärkte belastet. Die laufende Verzinsung der zehnjährigen Bundesanleihe nahm Kurs auf die Marke von 1,30% und lag am Abend nach einem Achtjahreshoch von 1,29% 2 Stellen über dem letzten Stand vom Vortag bei 1,27%.

„Auf Hochtouren“

Im Mai wurden in den USA per saldo 390000 neue Stellen geschaffen, weit mehr, als Volkswirte laut Reuters erwartet hatten (325000). „Insgesamt läuft der Arbeitsmarkt weiterhin auf Hochtouren“, kommentierte die DWS die Zahlen. Anekdotische Hinweise deuteten darauf hin, dass es für Unternehmen weiterhin schwierig sei, neue Mitarbeiter einzustellen, da die Nachfrage das Angebot noch immer übersteige. Mit Blick auf die Zukunft sei die US-Notenbank höchstwahrscheinlich zuversichtlich, dass sie ihren aggressiven Kurs der geldpolitischen Normalisierung fortsetzen könne – dieser Arbeitsmarkt biete viel Spielraum für Zinserhöhungen. Auch die Aktienmärkte reagierten negativ, insbesondere der Technologiesektor. In New York lag der Nasdaq Composite am frühen Abend mit einem Verlust von 2,5% bei 12006 Zählern, der S&P 500 wies ein Minus von 1,6% auf 4112 Punkte auf. Der Dax sank nach den Zahlen bis auf ein Tagestief von 14443 Punkten und beendete den Handel mit einem Minus von 0,2% bei 14460 Zählern.

In Europa wurden einzelne Werte von Transaktionsfantasie getrieben. So stiegen in Mailand Leonardo um 2%. Auslöser war ein Bericht, laut dem Rheinmetall ein Gebot von 190 bis 210 Mill. Euro für 49% der Geschützbausparte des Rüstungskonzerns abgegeben haben soll. Rheinmetall legten um 5,3% zu. Hinzu kamen sich noch in einem frühen Stadium befindende Fusionsgespräche zwischen den Stahlherstellern Aperam und Acerinox. Aperam gewannen 1,9%, Acerinox gaben um 3,1% nach.

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