US-Arbeitsmarktzahlen schieben Dax ins Plus
ku Frankfurt – Nach einem schwachen Handelsauftakt haben freundliche US-Konjunkturdaten für Gewinne an den europäischen Aktienmärkten gesorgt. Der Dax beendete die Börsensitzung mit einem Plus von 0,6 % auf 7 735 Punkten. Der Euro Stoxx 50 legte um 0,6 % auf 2 719 Zähler zu. Die wöchentliche Anzahl der Neuanträge auf US-Arbeitslosenunterstützung war mit 335 000 niedriger ausgefallen als von Analysten mit 365 000 erwartet. Zudem handelt es sich um den niedrigsten Stand seit fünf Jahren.Sehr fest zeigten sich ThyssenKrupp. Die Aktien verteuerten sich um 2,2 % auf 18,40 Euro. Vor der Hauptversammlung am heutigen Freitag war bekannt geworden, dass es Interessenten für die beiden hochdefizitären Stahlwerke in den USA und in Brasilien gibt. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Konzern in Kürze von den Verlustbringern trennen kann. Wie das “Wall Street Journal” meldete, bietet der Wettbewerber ArcelorMittal 1,5 Mrd. Dollar für das US-Werk, während ein brasilianischer Konzern 3,8 Mrd. Dollar für die dortige Anlage zu zahlen bereit sei. Analysten hatten den Wert der Werke, für die ThyssenKrupp einst rund 12 Mrd. Euro ausgegeben hatte, mit lediglich 3 bis 4 Mrd. Euro veranschlagt.Schlusslicht im Dax waren SAP, die sich um 1,5 % auf 58,13 Euro verbilligten. Die Analysten der US-Großbank Citigroup stuften die Aktie von “Buy” auf “Neutral” herab. Am Kursziel von 63 Euro hielten sie aber fest. Zudem nahme sie die Aktie von ihrer “European Focus List”. Im Kerngeschäft des Walldorfer Softwarekonzerns sei mit mehr Unsicherheit zu rechnen, begründeten die Experten diesen Schritt. Das Unternehmen spüre das schwierigere Marktumfeld. 2012 habe es viele Großaufträge gegeben, was sich aber möglicherweise 2013 nicht fortsetzen werde. Für Anleger mit Fokus auf die Schwellenländer sei SAP aber nach wie vor eine der besseren Aktien, so die Analysten.Mit 3 399 Pence (- 0,5 %) ging die Aktie des britisch-australischen Minenkonzerns Rio Tinto nur relativ wenig verändert aus dem Handel, obwohl das Unternehmen horrende Abschreibungen von 14 Mrd. Dollar ankündigte. Die Abschreibungen werden auf Großakquisitionen in den Bereichen Aluminium und Kohle fällig. So hatte sich der 38 Mrd. Dollar schwere Kauf des Aluminiumherstellers Alcan als problematisch und verlustbringend herausgestellt, ebenso die Übernahme des Kohleförderers Riversdale. Die milde Börsenreaktion führten Händler darauf zurück, dass der Konzern seinen CEO Tom Albanese vor die Tür setzt, der die Zukäufe zu verantworten hat.Sehr fest zeigten sich EADS, die in Amsterdam um 3,9 % auf 33,70 Euro zulegten. Die Tochtergesellschaft Airbus will die Zahl der auszuliefernden Flugzeuge im laufenden Jahr erneut steigern. Der vergangene Turnus war für den Flugzeughersteller bereits ein Rekordjahr gewesen. Marktteilnehmern zufolge dürfte Airbus auch von den Problemen des Wettbewerbers Boeing mit seinem Modell B787 Dreamliner profitieren, für das die US-Flugaufsichtsbehörde inzwischen ein Flugverbot verhängt hat. Es sei zu erwarten, dass Kunden auf das Airbus-Konkurrenzmodell A350 wechseln, zumal Airbus-Chef Fabrice Brégier auf der Airbus-Jahrespressekonferenz anmerkte, das Konzept der A350 sei technologisch weniger risikoreich als das des Dreamliners. ASML-Ausblick enttäuschtDer Ausblick von ASML, dem weltgrößten Ausrüster für die Chipindustrie, enttäuschte. Im ersten Quartal würden Umsatz und Marge sinken, betonte das Management. Die Aktie büßte zunächst fast 5 % ein. Analystenäußerungen sorgten dann aber für eine Kehrtwende: Die Aktie ging mit einem Plus von 7,4 % auf 51,49 Euro aus dem Handel.