US-Bonitätsabstufung belastet Dax
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Bonitätsabstufung drückt Dax
Siemens Healthineers und Auto1 brechen nach Quartalszahlen ein – 1&1 legen zweistellig zu
tom Frankfurt
Die Herabstufung des Kredit-Ratings der USA durch die Ratingagentur Fitch hat am Mittwoch die wichtigsten Indizes ins Minus getrieben. Der Dax ging mit einem Abschlag von 1,4% bei 16.020 Zählern bereits den zweiten Tag in Folge mit Verlusten aus dem Handel. Der MDax notierte 1,8% leichter bei 28.045 Punkten. Der EuroStoxx verlor 1,6% auf 4.337 Zähler.
Zuvor hatte Fitch die Bonitätsnote für die größte Volkswirtschaft der Welt um einen Schritt von “AAA” auf “AA+” gesenkt. Nachdem die Fitch-Konkurrentin S&P den USA bereits im Jahr 2011 die Top-Bonität aberkannt hat, haben sie nun nur noch bei Moody’s ein erstklassiges Rating. Dennoch kam der Schritt und der Zeitpunkt für Marktteilnehmer überraschend. Anleger nutzten die Bonitäts-Abstufung nach dem zuletzt guten Lauf der Börsen dafür, erst einmal Kasse zu machen.
Die größten Verluste des Tages waren aber nach Quartalszahlen zu verzeichnen. Am Dax-Ende büßten die Papiere von Siemens Healthineers 5,6% auf 49,38 Euro ein. Der Medizintechnikkonzern kehrte im dritten Geschäftsquartal zwar wieder auf den Wachstumspfad zurück und bestätigte den Ausblick, doch der operative Gewinn sank weiter. Vor allem der Krebsspezialist Varian hinkt den Erwartungen weit hinterher. Healthineers senkte für Varian daher die Profitabilitätsziele.
Auch die Zahlen von Symrise kamen am Markt nicht gut an. Eine schwächere Nachfrage nach Probiotika, Duftstoffen und Menthol bremste die Wachstumsdynamik im ersten Halbjahr. Zwar legte Symrise deutlich stärker zu als der Schweizer Konkurrent Givaudan. Die Gewinne wurden aber von Sonderkosten belastet. Analyst Andreas von Arx von der Baader Bank attestierte Symrise durch die Bank schwache Zahlen. Für die Aktie ging es 3,6% auf 94 Euro abwärts.
Dem lange krisengeschüttelten Fresenius-Konzern half auch ein besser als erwartet ausgefallener Zwischenbericht nicht. Die höhere Prognose hatten einige Analysten bereits antizipiert. Fresenius-Papiere notierten 0,4% leichter bei 28,57 Euro.
Deutlich größere Abschläge musste am SDax-Ende Auto1 hinnehmen: Anlegern missfiel der deutliche Absatzrückgang. Die verringerte operative Verlustprognose des Online-Gebrauchtwagenhändlers konnte den Kursrutsch um 8% auf 9,01 Euro nicht bremsen.
Aus den Depots flogen am Mittwoch auch die Titel von Telefonica Deutschland. Der Rivale 1&1 will künftig mit Vodafone zusammenarbeiten und wendet sich dafür von Telefonica als langjährigem Roaming-Partner ab. Die Aktien von 1&1 und deren Mutter United Internet gewannen 17,2% auf 12 Euro bzw. 17% auf 15,94 Euro. Telefonica brachen dagegen um 17,9% auf 2 Euro ein.