US-Budgetstreit testet Anlegernerven
gb Frankfurt – Der anhaltende Streit zwischen Republikanern und Demokraten um den US-Haushalt hat am Donnerstag die Nerven der Anleger getestet. Zunächst nahmen es die Investoren mit verhaltenem Optimismus auf, dass US-Präsident Obama seinen Weihnachtsurlaub auf Hawaii abbrach, um zu den Verhandlungen zurückzukehren. Dass der Vorsitzende der Demokraten Harry Reid die Einhaltung der Frist zur Vermeidung der Fiskalklippe am 31. Dezember als unwahrscheinlich bezeichnete, sorgte aber wieder für verstärkte Risikoscheu an den Märkten.Der Euro, der bis auf ein Tageshoch von 1,3282 Dollar vorankam, gab seine Kursgewinne wieder ab und notierte am Abend um 0,1 % schwächer bei 1,3217 Dollar. Auch andere Risikoassets kamen unter Druck. Gelingt den beiden US-Parteien keine Einigung, treten zum Jahreswechsel automatische Haushaltskürzungen und Steuererhöhungen in Kraft, die die US-Wirtschaft nach Ansicht von Analysten in eine Rezession drücken könnten.Freundlicher war die Tendenz an den europäischen Aktienmärkten. Der Dax schloss um 0,3 % fester bei 7 659 Punkten, der Euro Stoxx 50 rückte um 0,6 % auf 2 660 Stellen vor. Für Zuversicht in Europa sorgte, dass das Krisenland Italien bei einer Geldmarktauktion wie geplant rund 12 Mrd. Euro von den Bondanlegern einsammeln konnte.In Japan setzte der Yen seine Talfahrt fort. Er fiel auf den tiefsten Stand zum Dollar seit September 2010 und zum Euro seit August 2011. Anleger setzen darauf, dass der frisch gewählte Premierminister Shinzo Abe seine versprochene Lockerung der Geldpolitik durchsetzen wird. Der Dollar stieg bis auf 86,15 Yen, und der Euro kam bis auf 114,31 Yen voran.—– Nebenstehender Kommentar- Berichte Seiten 6, 17 und 18