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US-Daten machen Zinsschritt weniger wahrscheinlich

ISM-Index fällt auf niedrigsten Stand seit Mai 2013

US-Daten machen Zinsschritt weniger wahrscheinlich

kjo Frankfurt – Der Euro hat am Dienstag zeitweise die Marke von 1,13 Dollar übersprungen. Die erneut von China ausgehenden Kursturbulenzen und schwache US-Konjunkturdaten haben laut Marktteilnehmern einmal mehr für Zweifel an einer baldigen Leitzinsanhebung in den USA gesorgt. Immer mehr Marktteilnehmer halten es für wahrscheinlich, dass die Fed in diesem Monat nochmals im Wartemodus bleiben wird. Der Euro kletterte bis auf 1,1331 Dollar, konnte dieses Niveau letztlich aber nicht verteidigen. Im späten europäischen Handel kostete die Gemeinschaftswährung 1,1260 Dollar und war damit noch 0,4 % im Plus.Zunächst hatten schwache Industriedaten aus China die Börsen erneut auf Talfahrt geschickt. Auch die europäischen Aktienmärkte hatten mit Verlusten zu kämpfen. Die Sorgen vor einem Einbruch der chinesischen Konjunktur belasteten dann auch den Greenback. Eine schwächere Verfassung der Wirtschaft Chinas und die jüngsten Turbulenzen an den Aktienbörsen könnten auch negativ auf die US-Wirtschaft abfärben, so die Sorge vieler Marktteilnehmer. In der chinesischen Industrie bleiben zunehmend die Aufträge aus dem In- und Ausland aus, zeigten nun neue Daten. Der vom Markit-Institut berechnete Einkaufsmanagerindex für die Industrie fiel im gerade abgelaufenen Monat um 0,5 auf 47,3 Zähler und erreichte damit den tiefsten Stand seit März 2009. Der offizielle, vom Statistikamt erhobene und auf größere Staatsunternehmen fokussierte Einkaufsmanagerindex sank um 0,3 auf 49,7 Zähler. Das ist der schlechteste Wert seit drei Jahren, hieß es am Markt. Nach den jüngsten Daten aus China sei eine Leitzinsanhebung in den USA im laufenden Monat nun weniger wahrscheinlich geworden. Beschäftigung sinkt ebenfallsDiese Sichtweise stützten am Nachmittag auch US-Konjunkturdaten. Sie zeigten an, dass sich die Stimmung in der US-Industrie nach den jüngsten Entwicklungen in China und auf den internationalen Kapitalmärkten eingetrübt hat. Der viel beachtete Einkaufsmanagerindex (ISM-Index) rutschte überraschend stark ab, und zwar von 52,7 auf 51,1 Zähler. Damit wurde der niedrigste Stand seit Mai 2013 markiert. Volkswirte hatten im Mittel der Prognosen nur mit einem leichten Rückgang auf 52,6 Punkte gerechnet. Der Beschäftigungsindex ging ebenfalls zurück, und zwar von 52,7 Zählern im Juli auf nunmehr 51,2 Punkte.