US-Daten schocken Märkte - Fed wartet mit Zinsschritt ab
ku Frankfurt – Weit unter den Erwartungen hereingekommene US-Konjunkturdaten haben am Mittwoch Schockwellen an den Märkten ausgelöst. Der Dax verzeichnete mit einem Minus von 3,2 % auf 11 433 Punkte den größten Tagesverlust seit März 2014. Der Euro Stoxx 50 sackte um 2,7 % auf 3 617 Zähler ab.Im ersten Quartal ist das US-Wirtschaftswachstum nur um annualisierte 0,2 % gestiegen. Analysten hatten im Durchschnitt mit einem Plus von 1 % gerechnet, im vierten Quartal war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) noch um 2,2 % expandiert. Händlern zufolge reagierte der Aktienmarkt auch deshalb so stark, weil der Euro um mehr als 2 US-Cent auf bis zu 1,1187 Dollar gesprungen ist.Am Bondmarkt stieg die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen deutlich an, und zwar von 0,16 % am Vortag auf bis zu 0,29 %. Der Bund-Future sackte um 153 Ticks auf 157,74 % ab. Händler machten dafür auch die US-Daten verantwortlich, verwiesen aber vor allem darauf, dass die Staaten Deutschland, Italien und Portugal am Mittwoch Anleihen im Volumen von fast 15 Mrd. Euro auf den Markt warfen. Bei der Emission von Bundesobligationen per 2020 gab es eine Unterdeckung von 347 Mill. Euro, die dritte in diesem Jahr.Die US-Notenbank Fed, die nach den schwachen US-Zahlen besonders im Fokus stand, hat im Anschluss an ihre geldpolitische Sitzung in ihren Statement darauf hingewiesen, dass sich die US-Konjunktur in den Wintermonaten abgeschwächt habe. Die Notenbanker hielten den Leitzins, die Fed Funds Rate, bei null bis 0,25 % konstant und gaben auch keinen Hinweis darauf, dass eine erste Zinserhöhung in Kürze erfolgen könnte. Am Markt war bislang mit einem Zinsschritt im Juni gerechnet worden, was vielen Akteuren zuletzt aber zunehmend unwahrscheinlich erschien. Die Notenbanker zeigten sich zuversichtlich, dass sich die Konjunktur bald wieder stärker erholen wird.—– Bericht Seite 6