AUSBLICK

US-Einkaufsmanager und Ifo-Geschäftsklima im Fokus

Schweden dürfte Leitzins auf 0 Prozent anheben

US-Einkaufsmanager und Ifo-Geschäftsklima im Fokus

Von Wolf Brandes, FrankfurtDer Ausgang der Wahl in Großbritannien ist von den Aktienmärkten freundlich aufgenommen worden. Besondere Beachtung dürften die Börsianer nun den Wachstumszahlen Großbritanniens schenken. Der Wert für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des dritten Quartals wird am Freitag publiziert. Gerechnet wird mit einem Wachstum von 1,0 %. Nachdem die Unsicherheiten, die vor der Wahl bestanden, vorbei sind, stellt sich jetzt die Frage, wie es mit dem Brexit weitergeht.Ebenfalls am Freitag werden BIP-Zahlen der USA für das dritte Quartal veröffentlicht. Es wird von einem Zuwachs von 2,1% ausgegangen – dem gleichen Wert wie im Vorquartal. Erfreulich könnten die Zahlen für die US-Industrieproduktion ausfallen, die am Dienstag kommen. Nach dem Ende des Streiks bei General Motors zeichnet sich ein Anstieg ab, von -0,8 % im Oktober zu 0,8 % im November. Mit Spannung schauen die Märkte auf die Industrieproduktion für November in China. Hier hatte es zuletzt eine Verlangsamung gegeben. Die Konsensschätzung liegt bei 5 % nach einem Plus im Oktober von 4,7 %.Der Blick auf die Devisen richtet sich ebenfalls in erster Linie nach Großbritannien. Nach Einschätzung von BlackRock könnte das britische Pfund profitieren. “Zwar hat die Währung einen Sieg der Konservativen weitgehend eingepreist. Sie könnte ihre Gewinne aber ausweiten, in Anbetracht der positiven konjunkturellen Entwicklungen und einer breiteren Beruhigung der Handelsspannungen.” Und für den Dollar dürfte wichtig sein, dass Zinssenkungen in den USA immer noch wahrscheinlicher sind als Zinserhöhungen. Das bietet Spielraum für den Euro – insbesondere dann, wenn es doch Enttäuschungen bei den US-Konjunkturdaten gäbe.Weitere Impulse erhoffen sich die Akteure von zahlreichen Konjunkturindikatoren. Im Fokus steht der Ifo-Geschäftsklimaindex am Mittwoch, bei dem eine leichte Verbesserung erwartet wird. Veröffentlicht werden zu Beginn der Woche Einkaufsmanagerindizes unter anderem für Deutschland, Großbritannien und die USA. Nachdem sich die Stimmungsindikatoren im Euroraum zuletzt etwas stabilisiert hatten, würde ein Anstieg eine weitere Verbesserung der Stimmung unter den Unternehmen signalisieren. “Eine ausgeprägte Rezession wäre damit wohl erst einmal vom Tisch”, schreiben die Analysten der Commerzbank.Die vorweihnachtliche Woche nutzen nur wenige Unternehmen für Veröffentlichungen. Hervorzuheben ist die Hauptversammlung von KWS am Dienstag. Das Unternehmen wird seinen Aktionären die erste Dividendenanhebung seit drei Jahren vorschlagen. Am selben Tag zieht Ceconomy Bilanz. Am Mittwoch veröffentlicht die Baumarktkette Hornbach die Zahlen für das dritte Quartal (30. November). Spannend werden könnte die außerordentliche Hauptversammlung von Heckler & Koch. Bei dem Waffenhersteller hatte sich zuletzt der Machtkampf zwischen den Aktionären zugespitzt.Der Ausblick auf die Geld- und Zinsmärkte hat sich nach den Sitzungen von EZB und Fed nicht nennenswert verändert. Allerdings stehen am Donnerstag noch Sitzungen einiger Zentralbanken an. Die Norges Bank wird wohl ihre Geldpolitik unverändert lassen. “Die Riksbank hingegen dürfte sich von den Negativzinsen verabschieden und den Leitzins um 25 Basispunkte auf dann 0 % anheben”, so die Commerzbank. Auch die englische und die japanische Zentralbanken tagen.