US-Haushaltsstreit belastet den Dollar
sts Frankfurt – Der Euro läuft auf eine Abwertung von knapp 5 % gegenüber dem Dollar im zu Ende gehenden Jahr zu. Am Donnerstag kostete die Gemeinschaftswährung bis zu 1,1437 Dollar und notierte im späten europäischen Geschäft 0,6 % höher bei 1,1414 Dollar. Diese Erholung wurde vor allem markttechnisch begründet als Gegenbewegung zu jüngsten Verlusten – und dies in einem insgesamt impulsarmen Handel.Bemerkenswert war die Bewegung jedoch im Detail: Der Euro stieg nämlich in einem Umfeld deutlicher Kursverluste am Aktienmarkt. Zuletzt hatten sich Aktienkurse und der Euro-Dollar-Kurs meist gleichgerichtet bewertet. Das wurde als Ausdruck einer Markteinschätzung gesehen, wonach der Euro riskanter eingestuft wurde. Wenn der Euro als Niedrigzinswährung nun mit der Risikoaversion steigt, so zeigt dies eine gewisse Normalisierung am Währungsmarkt. Im zu Ende gehenden Jahr war es insbesondere der Streit um die italienische Haushaltspolitik, welche die Gemeinschaftswährung belastet und sie aus Sicht der Akteure riskanter gemacht. Dies ist auch einer Hauptgründe dafür, warum der Euro die Konsensprognose von 1,22 Dollar zum Jahresende deutlich verfehlen dürfte.Allerdings haben sich die Risiken zuletzt in Richtung des Dollar verschoben. So ist kein Ende der teilweisen Schließung der US-Regierungsbehörden in Sicht. Es könne kein Ende geben, wenn es nicht auch eine Mauer an der Grenze zu Mexiko gebe, sagte US-Präsident Donald Trump. Neben den Haushaltsstreit – Trump verlangt Geld für eine Grenzmauer, die er im Wahlkampf von Mexiko zahlen lassen wollte – sorgt der Handelskonflikt für Unruhe. Renminbi kommt nicht voranUnterdessen zeigen jüngste Daten des Zahlungsabwicklers Swift, dass die Internationalisierung des Renminbi im internationalen Zahlungsverkehr weiter stockt. Im November lag der Anteil der chinesischen Währung an internationalen Zahlungsvorgängen (ausgeklammert solche innerhalb der Eurozone) bei 1,16 %. Im November 2016 kam der Renminbi sogar noch auf einen Anteil von 1,41 %. Beides bedeutet Platz 8.Deutlich zugelegt hat in dieser Statistik der Euro, der für 36,06 % aller internationalen Zahlungsvorgänge genutzt wurde, das waren gut drei Prozentpunkte mehr als noch vor zwei Jahren. Damit verringerte sich der Rückstand zum führenden Dollar, der um knapp einen Prozentpunkt auf 43,25 % fiel.Beim Offshore-Renminbi-Clearing dominiert Hongkong mit einem Anteil von 78,66 %, gefolgt von London (5,44 %) und Singapur (3,81 %). Frankfurt liegt mit einem Anteil von 0,76 % auf dem neunten Platz.