ROHSTOFFE

US-Lagerdaten treiben Brent-Ölpreis an

Opec-Ministertreffen wirft seine Schatten voraus - Anhebung der Förderquoten erwartet

US-Lagerdaten treiben Brent-Ölpreis an

ku Frankfurt – Der Brent-Ölpreis ist am Donnerstag leicht gestiegen. Die Notierung legte zum 0,2 % auf 77,65 Dollar je Barrel ein. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) gab jedoch um 1,1 % auf 67,43 Dollar nach.Gemäß den jüngsten Daten der Energy Information Administration (EIA) der US-Regierung sind die amerikanischen Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche deutlich um 3,2 Mill. Barrel gesunken, während am Markt mit einem Anstieg um 525 000 Barrel gerechnet worden war. Allerdings nahmen die Lagerbestände an Benzin und Destillationsprodukten zu. Der Preis war zuletzt unter Druck geraten und hatte sich von einem Niveau um die 80 Dollar je Barrel wieder entfernt, nachdem bekannt wurde, dass Russland und Saudi-Arabien über eine Ausweitung der Förderung der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) und der angeschlossenen Ölförderstaaten von rund 1 Mill. Barrel pro Tag (bpd) verhandeln. Am Mittwoch hatte jedoch die russische Zentralbank vor einem Rückgang des Ölpreises gewarnt. Der Brent-Ölpreis hat sich daraufhin wieder spürbar erholt. In ihrem halbjährlichen Bericht über die Stabilität der russischen Finanzmärkte betonte die Notenbank, ein Rückgang des Ölpreises sei ein wichtiger Risikofaktor für die Stabilität der Märkte und der Finanzbranche. Die russische Zentralbank wies auch auf die steigende amerikanische Rohölproduktion hin. Die Minister der Opec sowie Vertreter befreundeter Staaten wie Russland werden sich am 22. Juni am Sitz der Organisation in Wien treffen, um über eine mögliche Anhebung der Quoten zu sprechen. Diese erscheint notwendig, da insbesondere das Opec-Mitglied Venezuela aufgrund der US-Sanktionen nicht in der Lage ist, seine Quoten zu erfüllen. Nach Analystenschätzungen produziert das Kartell derzeit rund 800 000 bpd weniger, als nachgefragt wird. Ergebnis der Sitzung könnte daher, wie bereits diskutiert, eine Anhebung um rund 1 Mill. bpd sein. Andererseits meldete die Nachrichtenagentur Reuters unter Verweis auf der saudischen Regierung nahestehende Quellen, Riad strebe lediglich an, die vor allem in Venezuela ausfallenden Mengen auszugleichen.