US-Notenbanker sind uneins

Dax fällt um 1,3 Prozent - Bundesregierung plant geringere Nettokreditaufnahme

US-Notenbanker sind uneins

dm Frankfurt – Sorgen, die US-Notenbank könne bereits im September einen weiteren Zinsschritt wagen, haben am Mittwoch die Aktienmärkte in Europa sowie Schwellenländerwährungen wie den brasilianischen Real belastet. Nach einem freundlichen Beginn rutschte der Dax ab und verlor 1,3 % auf 10 538 Punkte.Doch die Aussagen aus den Reihen der US-Notenbanker bleiben widersprüchlich. Nach der Veröffentlichung des Protokolls der Fed-Zinssitzung vom 26./27. Juli zog der Euro an und notierte zuletzt 0,3 % fester bei 1,1308 Dollar. Das Fed-Protokoll zeigt, dass einige stimmberechtigte Mitglieder im Offenmarktausschuss zwar für eine baldige Zinserhöhung waren, alle stimmberechtigten Mitglieder aber die Meinung vertraten, dass für einen weiteren Zinsschritt mehr Daten benötigt würden.Am Dienstag hatte der Präsident der New York Fed, William Dudley, noch erklärt, eine Zinserhöhung im September sei möglich. Am Mittwoch sagte dagegen der Präsident der St. Louis Fed, James Bullard, es sehe danach aus, dass die US-Wirtschaft sich auf ein stetiges Wachstum unterhalb von 2 % pro Jahr verlangsamt habe. Dies lege nahe, dass die Zinsen bis 2018 im Prinzip kaum verändert bleiben könnten.Am Rentenmarkt fiel die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen in ruhigem Handel auf – 0,054 % nach – 0,029 % am Vortag. Laut einem Gesetzesentwurf der Bundesregierung wird für 2017 mit einer Nettokreditaufnahme von 185,2 Mrd. Euro gegenüber 207 Mrd. Euro 2016 geplant. Es sollen Bonds über 174,1 Mrd. Euro getilgt werden, gegenüber 196,2 Mrd. Euro in diesem Jahr.Portugals Staatsanleihen standen dagegen nach kritischen Äußerungen der kanadischen Ratingagentur DBRS weiter unter Druck. Die Zehnjahresrendite stieg zeitweise bis auf 3,00 %, am Montag hatte sie noch 2,70 % betragen. DBRS bewertet als einzige Agentur die Bonität des Landes mit “BBB” und damit im unteren Bereich des Investment-Grade-Spektrums.