ROHSTOFFE

US-Ölpreis fällt unter 50 Dollar

Deutliche Korrektur auch bei Brent Crude - Kupfer-Notierung sinkt auf niedrigsten Stand seit Januar

US-Ölpreis fällt unter 50 Dollar

ku Frankfurt – Nach dem starken Verlust des Vortags hat sich der Preisverfall bei Rohöl am Donnerstag fortgesetzt. Die wichtigste Nordseesorte Brent Crude fiel unter die Marke von 52 Dollar je Barrel. Ihren Tiefpunkt markierte sie bis zum Abend bei 51,60 Dollar. Dies ist ein Verlust von mehr als 2 %, nachdem sich der Preis bereits am Mittwoch um mehr als 5 % ermäßigt hatte.Die Notierung der wichtigsten US-Sorte West Texas Intermediate rutschte sogar unter die viel beachtete Marke von 50 Dollar je Barrel. Sie gab bis auf 48,79 Dollar nach, ein Minus von mehr als 3 %. Am Abend wurde sie dann zu 49,09 Dollar gehandelt, was immer noch einen Abschlag gegenüber dem Stand vom Mittwoch von 2,4 % darstellte. Auslöser des starken Preisrückgangs waren unter anderem Daten zu den US-Lagerbeständen. Nach den Angaben der US-Regierung sind die Bestände an Rohöl in der vergangenen Woche um 8,2 Mill. Barrel gestiegen. Analysten hatten im Schnitt mit einem Plus von 2 Mill. Barrel gerechnet. Die Analysten der Commerzbank verweisen allerdings auch noch auf eine Äußerung des Schieferölpioniers Harold Hamm. Der Chef des amerikanischen Schieferölförderers Continental Resources habe davor gewarnt, dass die amerikanische Schieferölindustrie den Ölmarkt töten könnte, wenn die Produktion zu stark ausgeweitet würde. Diese Äußerung habe er auf einer gut besuchten Konferenz der Schieferölbranche in Houston (Texas) gebracht.Bemerkenswert ist, dass der Ölpreis damit seine enge Handelsspanne der vergangenen Wochen nach unten hin verlassen hat. Dies gilt als ein klares charttechnisches Verkaufssignal. Händler vermuten, dass spekulative Marktteilnehmer, die derzeit sehr hohe Netto-Long-Positionen aufgebaut haben, allmählich nervös werden. Mit Blick auf diese Akteure sei es nicht auszuschließen, dass die Korrektur noch weitergeht.Jan Edelmann, Rohstoffanalyst der HSH Nordbank, vermutet, dass die Investoren die Geduld mit dem Abbau der Lagerbestände verloren haben, da sich die Kürzungen der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) bislang praktisch nicht in den Daten niedergeschlagen hätten. Edelmann verweist darauf, dass die durchschnittliche Lieferdauer aus den Häfen des Mittleren Ostens in die USA inzwischen 45 bis 60 Tage beträgt. Daher sei zu erwarten, dass die Kürzungen der Opec in der zweiten Hälfte des Monats beziehungsweise spätestens zu Beginn des zweiten Quartals in den Daten sichtbar werden. Er rät dazu, nicht die wöchentlichen Daten zur US-Reservehaltung heranzuziehen, wenn es darum geht, den Erfolg der Förderkürzungen zu bewerten. Edelmann sagt für die kommende Woche eine Erholung des Ölpreises in Richtung 54 bis 55 Dollar voraus. Die Preisrücksetzer der vergangenen beiden Tage seien zu groß gewesen.Schwach zeigte sich am Donnerstag auch der Kupferpreis. Er gab um 1,1 % auf 5 702 Dollar je Tonne nach. Sein Tagestief markierte er bei 5 652 Dollar. Dies ist der niedrigste Stand seit dem 10. Januar. Händler führten die Verluste auf die Erwartung einer Zinserhöhung durch die US-Notenbank Fed zurück.