US-Ölproduktion geht weiter zurück
dm Frankfurt – Der Streik der Arbeiter in der kuwaitischen Ölindustrie ist zu Ende. Dies hat den Ölpreis zur Wochenmitte belastet. In London büßte der Terminkontrakt für die Nordsee-Sorte Brent mit Lieferdatum Juni zeitweise 2,8 % auf 42,81 Dollar ein, bevor er sich im späten Handel wieder deutlich erholte und zuletzt 1,6 % höher auf 44,75 Dollar notierte. Kuwait zählt unter den Förderländern, die im Exportkartell Opec zusammengeschlossen sind, zu den größten Produzenten. Allerdings haben am Mittwochabend neue Zahlen der US-Behörde Energy Information Administration gezeigt, dass die Ölproduktion die sechste Woche in Folge gesunken ist; zudem sank die Zahl der Ölbohrstellen auf 351 und damit auf den niedrigsten Stand seit November 2009. Dies zeigt, dass nach dem Einbruch des Ölpreises nun zahlreiche US-Produzenten zumindest vorübergehend aus dem Markt ausgeschieden sind, da sie nicht mehr kostendeckend produzieren können. Am Montag hatte der Ölpreis kurzzeitig unter Druck gestanden, weil sich das Ölkartell nicht auf die Begrenzung der Produktionsmenge auf dem Niveau von Januar einigen konnte. Allerdings konnte er sich von einem anfänglichen Einbruch von bis zu 7 % auf etwas über 40 Dollar je Barrel der Sorte Brent rasch wieder erholen.Am Markt wird spekuliert, dass es im Juni ein neuerliches Treffen zwischen den wichtigsten Öl exportierenden Ländern geben könnte und dann doch Schritte zur Produktionsbegrenzung vereinbart werden könnten. Andererseits weisen Aussagen aus Iran und Russland derzeit in eine andere Richtung: So will Iran die Produktion ebenso weiter hochfahren wie Russland. Auch Saudi-Arabien hat nicht ausgeschlossen, die Produktion weiter anzukurbeln und damit Marktanteile auf Kosten von Erlösen zurückzugewinnen. Das Land hat sich laut Agenturberichten nun bei verschiedenen Großbanken einen Kredit über 10 Mrd. Dollar besorgt. Zudem wird der Börsengang der staatlichen Öl- und Gasgesellschaft Aramco vorangetrieben. Silber-Rally hält anAufwärts ging es am Mittwoch weiterhin für Silber, der Preis je Feinunze stieg um 1,1 % auf 17,13 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit Mai 2015. Das Edelmetall weist seit Jahresanfang die beste Performance unter den bedeutenden Rohstoffen auf. Die Großbank Unicredit verweist in einer Einschätzung auf einen gestiegenen Risikoappetit unter Investoren und Spekulanten. Leichte Avancen verzeichnete auch der Goldpreis, der 0,3 % auf 1 254 Dollar je Feinunze gewann.Kräftige Aufschläge verzeichneten weiterhin auch die Eisenerzpreise. Händler verwiesen auf die Nachfrage aus China und die Pläne der Minenbetreiber BHP Billiton und Rio Tinto, das Angebot weniger stark als geplant auszuweiten. Der Preis für eine Tonne Eisenerz mit Anlieferung im Hafen von Qingdao stieg laut dem Metal Bulletin um 3,1 % auf 64,77 Dollar, in Singapur legte der Eisenerzkontrakt 5 % auf 60,48 Dollar je Tonne zu. Marktkommentare verwiesen auf sich verdichtende Anzeichen, wonach in China wachstumsstimulierende Maßnahmen der Regierung offenbar eine gewisse Wirkung entfalten. So hätten sich die Produktionsdaten zuletzt verbessert.