US-Sturm Sandy sorgt für sinkenden Ölpreis
ku Frankfurt – Der an der amerikanischen Ostküste wütende Mega-Hurrikan Sandy hat für einen sinkenden Ölpreis gesorgt. Die führende amerikanische Sorte West Texas Intermediate (WTI) gab um 0,5 % auf 85,86 Dollar je Barrel nach. Analysten sind der Überzeugung, dass der Energieverbrauch in den wichtigsten Ostküsten-Ballungszentren der USA spürbar zurückgehen wird, zumal der Verkehr bereits weitgehend zusammengebrochen sei und auch viele Unternehmen den Betrieb eingestellt hätten. Zudem haben die Betreiber einiger großer Raffinerien mitgeteilt, sie hätten die Anlagen vorerst abgeschaltet. Ballungsgebiete betroffenMeteorologen schließen nicht aus, dass sich der Hurrikan zum schlimmsten Sturm auswachsen könnte, der seit Menschengedenken die Ostküste heimgesucht hat. Betroffen sind von der drohenden Naturkatastrophe rund 50 Millionen Menschen von der mittleren Atlantikküste der USA bis nach Kanada. Der Hurrikan gilt deshalb als so gefährlich, weil er sich mit einem aus Kanada kommenden arktischen Tiefdruckgebiet verbinden könnte. Die US-Behörden rechnen mit umfangreichen Stromausfällen, die Millionen Menschen betreffen könnten.An der zur CME gehörenden New Yorker Rohstoffbörse Nymex, an der die wichtigsten US-Energiekontrakte gehandelt werden, ist zwar der Parketthandel eingestellt worden. Der bedeutendere elektronische Handel soll allerdings weitergehen, hieß es.Deutlich steigen könnte aufgrund der Wetterlage und ihrer Folgen der Preis der US-Kontrakte für leichtes Heizöl, erwarten Analysten. So habe es bereits vor dem Sturm sehr niedrige Vorräte an leichtem Heizöl gegeben. Da nun wichtige Raffinerien abgeschaltet sind oder nur mit verminderter Kapazität laufen, könnte das Heizöl knapp werden, zumal nun wegen des Sturms und des arktischen Tiefdruckgebiets für die kommenden Wochen mit niedrigeren Temperaturen an der Ostküste gerechnet wird.Wenig verändert präsentierte sich hingegen der Preis der führenden europäischen Ölsorte Brent Crude. Das Barrel war am Montag für 109,87 Dollar zu haben, ein ganz leichter Anstieg gegenüber Freitag von 0,3 %. Der Goldpreis verharrte bei 1 712,65 Dollar je Feinunze. Er hat sich damit wieder von seinem Sechswochentief vom 24. Oktober von 1 698 Dollar gelöst. Händler verwiesen auf die wieder zunehmenden Konjunktursorgen der Anleger.