US-Wachstumssignale stärken den Dollar
sts Frankfurt – Nach einer Reihe schwacher US-Wirtschaftsdaten hat der Dollar zum Wochenauftakt erstmals seit längerem wieder Unterstützung von der Konjunkturseite in den USA erhalten. Der Euro nahm daraufhin seine Abwärtsbewegung wieder auf und verbilligte sich um 0,6 % auf 1,0894 Dollar.Belastend wirkte für die Gemeinschaftswährung nicht zuletzt die anhaltende Unsicherheit um Griechenland – auch wenn es im Hinblick auf die Verhandlungen “nichts Neues zu berichten gibt”, wie Kit Juckes, Analyst bei der Société Générale, feststellt. “Die Zahlungen Anfang Juni können wahrscheinlich wohl gemacht werden, aber die Chancen entfernen sich, dass genug Cash unter den Matratzen oder hinter den Schränken gefunden wird, um durch den gesamten Monat zu kommen.”Hinzu kamen leicht enttäuschende Konjunkturdaten aus der Eurozone. So lag der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in den Euro-Ländern mit 52,2 im Mai unter den vorläufigen Angaben, die bei 52,3 gelegen hatten. Gleichwohl signalisiert ein Wert über 50 weiterhin Expansion. Allerdings blieben mit Spanien und Irland zwei ehemalige Krisenländer an der Spitze. Der Dollar erhielt zudem Rückenwind von einem Bericht, wonach das verarbeitende Gewerbe in den USA im vergangenen Monat stärker als erwartet gewachsen ist. Der vom Institut ISM erhobene Einkaufsmanagerindex kletterte auf 52,8 von 51,5 im April. Von Bloomberg befragte Volkswirte hatten im Median einen Wert von 52 erwartet.Etwas gebremst wurde die Dollar-Rally, nachdem das US-Handelsministerium bekannt gab, dass die Einkäufe von Verbrauchern im April überraschend stagnierten. Die Amerikaner nutzten höhere Einnahmen, um ihre Ersparnisse aufzustocken, statt für den Konsum. Marktteilnehmer sahen dies als Hinweis darauf, dass die weltgrößte Volkswirtschaft länger brauchen könnte, um in Fahrt zu kommen. “Die Verbraucherausgaben bleiben etwas belastet”, zitierte Bloomberg Russell Price, leitender Volkswirt bei Ameriprise Financial. “Das deutet auf einen schwachen Start des Quartals hin und stellt Wachstumsprognosen in Frage.”