WERTBERICHTIGT

US-Zinskurve schafft Nachfrage

Börsen-Zeitung, 1.8.2018 Die USA werden die Kapitalmärkte im zweiten Halbjahr stärker beanspruchen als bislang veranschlagt. Im dritten Quartal wird das US-Treasury Papiere für 329 Mrd. Dollar emittieren, das ist die viertgrößte Summe innerhalb...

US-Zinskurve schafft Nachfrage

Die USA werden die Kapitalmärkte im zweiten Halbjahr stärker beanspruchen als bislang veranschlagt. Im dritten Quartal wird das US-Treasury Papiere für 329 Mrd. Dollar emittieren, das ist die viertgrößte Summe innerhalb eines Quartals in der Geschichte der USA. Auf das Halbjahr bezogen kommen Schuldpapiere für 769 Mrd. Dollar unter den Hammer, der höchste Wert seit dem Krisenjahr 2008, als in der zweiten Jahreshälfte 1,1 Bill. Dollar aufgenommen wurden. Aus Marktsicht wird die Beanspruchung zu stemmen sein. Dass es den Amerikanern an Käufern mangeln wird, ist eher nicht zu sehen. Zum einen sind die US-Treasuries für die Anleger rund um den Globus die Benchmark, vertreten quasi in jedem Portfolio. US-Staatsanleihen sind zudem mit den Bundesanleihen die beiden sicheren Häfen weltweit. Zum anderen ist die Kurvenformation zu berücksichtigen. Die US-Kurve verflacht sich immer weiter, viele Akteure gehen davon aus, dass sie invertieren wird, die langfristigen Zinsen also unter die Kurzfristsätzen fallen werden. Da wird sich mancher die derzeit vergleichsweise hohen Sätze sichern wollen. Das bedeutet Nachfrage. kjo