An den internationalen Anleihemärkten gehören sie seit Jahren zum Mainstream: Sustainability Bonds. Dabei handelt es sich um zweckgebundene Anleihen, deren Erlöse Projekten zugutekommen, die eine grüne und soziale Komponente haben. So sieht es die Definition der International Capital Market Association (ICMA) vor. Und bei der Transformation der Realwirtschaft hin zu einer nachhaltigen Ausrichtung werden diese Anleihen auch in den kommenden Jahren einen hohen Stellenwert haben. Immer mehr Emittenten werden diese Bonds in ihr Programm aufnehmen (müssen), und zwar Staaten, Unternehmen, Banken und Gebietskörperschaften sowie halbstaatliche Adressen.

Der gesamte Markt der grünen, sozialen, nachhaltigen und nachhaltigkeitsgebundenen Anleihen ist nach Angaben von Environmental Finance Data derzeit rund 4,4 Bill. Dollar schwer. Der größte einzelne Sustainability Bond im vergangenen Jahr kam etwa von der Weltbank mit einem Volumen von 5 Mrd. Dollar. Die Weltbank war mit einem gesamten Emissionsvolumen an nachhaltigen Anleihen von 42,6 Mrd. Dollar zugleich der größte Emittent von nachhaltigen Anleihen und auch die größte supranationale Emissionsadresse. Die größte Finanzinstitution im Bereich der nachhaltigen Anleihen war die Bank der Niederländischen Gemeinden (BNG Bank), und der größte staatliche Emittent in diesem Segment war Mexiko (Bond-Wert: 6,8 Mrd. Dollar). Bei den Gebietskörperschaften war eine deutsche Adresse der größte Emittent, und zwar das Land Nordrhein-Westfalen (umgerechnet: 2,1 Mrd. Dollar).

Führend auf dem Primärmarkt der Nachhaltigkeitsanleihen sind die USA. Ihnen dicht auf den Fersen sind die Länder Mexiko, Frankreich und Japan. Deutschland emittiert auf Zentralstaatsebene, also der Bund, derzeit noch keine nachhaltigen Bundeswertpapiere. Der Bund ist derzeit ausschließlich im Bereich der grünen Anleihen aktiv. Die Gelder aus diesen Anleihen werden in Klima- und Umweltschutzprojekte investiert. Regelmäßig treffen diese Papiere auf eine rege Investorennachfrage. Das gilt aber nicht nur für den Bund.