ANLEIHEN

Verhaltene Reaktion auf Wirtschaftsdaten

Bund-Future fällt nur leicht zurück - Italien schließt Auftritt mit siebtem Patriotenbond ab

Verhaltene Reaktion auf Wirtschaftsdaten

kjo Frankfurt – Die Rentenmärkte der Eurozone haben auf neue Konjunkturdaten aus dem gemeinsamen Währungsgebiet vergleichsweise verhalten reagiert. Es gab bei den betreffenden Anleihen überwiegend nur sehr enge Kurs- bzw. Renditespannen. Den neuesten Daten zufolge beschleunigte die Wirtschaft der Eurozone ihr Wachstum im Oktober, allerdings nur leicht. Das zeigten die Einkaufsmanagerdaten von Markit. Der Index für die Eurozone kletterte überraschend um 0,2 auf 52,2 Punkte. Analysten hatten dagegen mit einem leichten Rückgang des Barometers auf 51,7 Zähler gerechnet. Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie war von 50,3 auf 50,7 (Prognose: 49,9) Punkte gestiegen. Bei dem Einkaufsmanagerindex für die Dienstleister wurde ein unveränderter Wert von 52,4 (Erwartung: 52,0) Punkten für diesen Monat ausgewiesen.Der Einkaufsmanagerindex lag damit über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Im Einzelnen zeigten die Daten aber, “dass die Währungsunion vor einem erneuten Abschwung stehen könnte”, warnte Markit-Chefökonom Chris Williamson. Denn das Neugeschäft stagniere nahezu, die Firmen bauten erstmals seit fast einem Jahr wieder Stellen ab, und die Dienstleister blickten spürbar skeptischer in die Zukunft. “Das Wachstum ist so kraftlos, dass sich immer mehr Unternehmen zu Entlassungen und Preisreduzierungen gezwungen sehen, um Kosten zu senken und die Umsätze anzukurbeln”, ergänzte Williamson. Die Wirtschaft in der Eurozone dürfte ihm zufolge im abgelaufenen dritten Quartal um rund ein viertel Prozent gewachsen sein. Noch über 150 PunktenDer Bund-Future reagierte auf die Einkaufsmanagerindizes mit Kursrückgängen. Diese hielten sich allerdings in Grenzen. Die Daten waren zwar besser als erwartet ausgefallen, aber im Rentenhandel wurde nicht von besonders robusten Zahlen gesprochen. Vielmehr konzentrierte sich der Handel darauf, dass Gefahren für die Wirtschaft der Eurozone bestehen würden. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Europäische Zentralbank weitere unkonventionelle Maßnahmen ergreifen muss. Das Tagestief sah der Bund-Future mit Dezember-Fälligkeit bei 150,21 %. Das Tageshoch lag bei 150,93 %. Im späten Handel lag der Zinsterminkontrakt dann bei 150,28 % mit 36 Ticks im Minus. Die zehnjährige Bundrendite stieg leicht an, und zwar von 0,87 % auf 0,89 %. Das Tageshoch war bei 0,9 %.Die Anleihen aus der Eurozonenperipherie reagierten mit leichten Renditerückgängen auf die Konjunkturdaten. Bei den zehnjährigen portugiesischen Staatsanleihen fiel die Rendite von 3,36 % auf das Tagestief von 3,28 % zurück. Dieser Wert wurde auch noch abends gemessen. Bei den Pendants aus Italien fiel der Satz von 2,51 % auf 2,47 %. Später kam es hier aber zu Gewinnmitnahmen. Abends rentierten die Italien-Bonds dann wieder mit 2,51 %.Italien schloss den Auftritt mit dem Patriotenbond (BTP Italia) ab. Es ist der siebte seiner Art. Das Papier hat eine sechsjährige Laufzeit und ist an die Inflationsrate des Landes (ohne die Preise für Tabakwaren) gekoppelt. Es hat einen Kupon von 1,25 %. Er wurde damit leicht angehoben. Angekündigt war ein garantierter minimaler Kupon von 1,15 %. Der Bond kam im Volumen von rund 7,506 Mrd. Euro.