Märkte am Mittag

Verlust der Spitzen-Bonitätsnote der USA setzt Europas Aktienmarkt weiter zu

Die Abstufung der Bonität der USA durch einen Verlust des "AAA"-Ratings amerikanischer Staatsanleihen bei Fitch hat für deutliche Reaktionen am europäischen Aktienmarkt gesorgt. Der Dax weist zum Mittag ein Minus von 1,3% aus.

Verlust der Spitzen-Bonitätsnote der USA setzt Europas Aktienmarkt weiter zu

Der deutsche Aktienmarkt präsentiert sich auch zum Mittag deutlich schwächer. Der Dax gibt 1,3% auf 16.026 Punkte nach. Der Euro Stoxx 50 ermäßigte sich um 1,4% auf 4.348 Zähler.

Belastet hat, dass die US-Ratingagentur Fitch am Vorabend das Langfrist-Rating für amerikanische Staatsanleihen von “AAA” auf “AA+” gesenkt hat und dabei auf die zu erwartende Verschlechterung der fiskalen Lage des US-Staatshaushaltes in den kommenden drei Jahren und die steigende Staatsverschuldung verweist. Der Schritt gilt als ungewöhnlich und für viele als überraschend. Allerdings hatte Wettbewerber S&P dasselbe bereits bereits im August 2011 gewagt, mit dem Ergebnis, dass der damalige S&P-Chef binnen drei Wochen seinen Posten räumen musste.

An anderen Märkten wurde diese Entscheidung aber zumeist recht gelassen hingenommen. Die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen war am Mittag mit 4,0292% um 2 Ticks niedriger. Am Vorabend war sie bis auf knapp 4,06% geklettert, was eine mäßige Reaktion darstellt. Der Goldpreis als klassischer Risikoindikator zeigte sich mit 1.948,60 Dollar je Barrel entspannt. Gegenüber Vortag ergab sich ein Anstieg um 0,2%. Der Greenback erweist sich am Mittwochmittag sogar als minimal fester. Der Dollar-Index, der den Wert der US-Devise gegenüber den Währung der sechs wichtigsten Handelspartner misst, legte um 0,2% zu. Der Euro verzeichnete ein kleines Minus von 0,1% auf 1,0977 Dollar. Die japanische Währung befestigt sie sich allerdings um 0,5% auf 142,63 Yen je Dollar. Das britische Pfund war mit 1,278 Dollar gegenüber Vortag unverändert.

Das australische Pfund setzte seine Verluste fort. Es ermäßigte sich um 0,5% auf 0,6577 US-Dollar. Am Vortag hatte die Währung bereits stark unter Druck gestanden, nachdem die Reservebank of Australia überraschend den Leitzins nicht angehoben hatte und signalisierte, dass sie möglicherweise am Ende der Phase der Anhebungen angekommen ist.

Deutlich schwächer präsentierten sich allerdings die asiatischen Aktienmärkte. In Tokio rutschte der Nikkei 225 um 2,3% auf 32.708 Yen ab. Der Hang Seng hatte einen Abschlag von 2,5% auf 19.517 Punkte hinzunehmen. der Shanghai Composite gab um 0,9% auf 3.262 Zähler nach. Die großen amerikanischen Aktienindizes hatten am Vorabend jedoch nur kleine Verluste ausgewiesen. Der wichtigste Benchmark-Index S&P 500 gab um 0,3% auf 4.577 Punkte nach.

Am deutschen Aktienmarkt zeigten sich Siemens Healthineers mit einem Absturz von 6,9% auf 48,67 Euro sehr schwach. Bei der Vorlage der Quartalszahlen teilte das Unternehmen mit, man werde im laufenden Geschäftsjahr 2022/23 beim Ergebnis je Aktie am unteren Ende der bisher genannten Spanne landen.

Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude legte um 0,7 % auf 85,49 Dollar je Barrel zu. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate kletterte um 0,8% auf 82 Dollar. Am Vortag hatten die Daten des Branchenverbandes American Petroleum Institute von deutlich sinkenden amerikanischen Lagerbeständen an Rohöl berichtet. Diese waren in der vergangenen Woche um 15,4 Mill. Barrel gesunken, verglichen mit einem gemäß der Konsensschätzung erwarteten Rückgang um 1,37 Mill. Barrel. Heute wird das amerikanische Energieministerium die offiziellen Daten zu den Lagerbeständen bekannt geben.