AKTIEN

Verlustreich in die neue Woche

Dax fällt um 0,9 Prozent - Politische Unsicherheit belastet - Renault brechen ein - Wirecard unter Druck

Verlustreich in die neue Woche

dm Frankfurt – Nach anfänglichen Kursgewinnen sind die Notierungen am Aktienmarkt in Frankfurt zu Wochenbeginn wieder unter Druck geraten. Am Markt wurde auf die zahlreichen politischen Risikofaktoren verwiesen. So ist unsicher, ob Großbritannien einen ungeordneten Austritt aus der Europäischen Union vermeiden kann. Die Stimmung britischer Unternehmen ist laut IHS Markit im Oktober auf den niedrigsten Stand seit 2009 gesunken. Auch die fehlende Abschlusserklärung auf dem Gipfel der Asiatisch-Pazifischen Staaten (Apec) weckte Sorgen, dass etwa der Handelskonflikt zwischen den USA und China sich intensivieren könnte. Im frühen Handel an Wall Street rutschten zudem die Technologiewerte wieder ab. Der Dax ging mit einem Minus von 0,9 % auf 11 245 Punkten aus dem Handel. Der Mid-Cap-Index MDax fiel um 1,2 % auf 23 408 Zähler. Die Chancen, dass der Dax im laufenden Jahr es noch in die Pluszone schafft, gelten damit als gering. Im Vergleich dazu haben sich die Mid Caps aber noch besser gehalten (vgl. Chart).In Paris rutschten Renault um 8,4 % auf 59,06 Euro ab. Hier belastete die Festnahme des CEO, Carlos Ghosn, der zugleich auch die Allianz des Autobauers mit Nissan führt. Die Tokioter Staatsanwaltschaft wirft dem Manager Verstöße gegen Finanzmarktregeln vor. Im Gegenzug ging es für Volkswagen-Vz. um 2 % auf 146,72 Euro voran. Daimler gaben um 0,1 % auf 50,45 Euro nach. Daimler arbeitet mit Renault-Nissan auch in einer Allianz bei der Teilung von Entwicklungskosten für bestimmte Fahrzeugtypen und betreibt ein gemeinsames Werk in Mexiko für Kompaktfahrzeuge. Aufwärts ging es auch für Linde Plc (+2,4 % auf 139,30 Euro). Am Markt wurde darauf verwiesen, dass die Deutsche Bank eine Kaufempfehlung für die Aktien des deutsch-amerikanischen Industriegasekonzerns ausgesprochen hat.Abgaben verzeichneten dagegen die Aktien des Gesundheitskonzerns Fresenius, die um 2,9 % auf 51,46 Euro fielen und damit den tiefsten Stand seit Anfang März 2015 erreichten. Thyssenkrupp (-1,9 % auf 16,10 Euro) litten unter Aussagen, wonach es im Zusammenhang mit Kartellstrafen im Stahlgeschäft zu weiteren Belastungen kommen könnte. Wirecard verloren 6,9 % auf 137,60 Euro und rutschten damit unter den gleitenden 200-Tage-Durchschnitt. Die kräftigen Verluste wurden mit diesem charttechnischen Faktor erklärt. Besser lief es für Novo-Nordisk, die um 2,2 % auf 295,15 dän. Kronen stiegen. J.P. Morgan hat den Pharmatitel von “Neutral” auf “Overweight” hochgestuft. Im Tec-Dax rückten 1&1 Drillisch mit einem Kursplus von 5,9 % auf 43,46 Euro an die Spitze. Der Mobilfunkanbieter wird von Barclays weiter mit “Overweight” eingestuft. Titel des Mehrheitseigentümers United Internet gewannen 2,2 % auf 38,47 Euro. Nach der Mitteilung eines Führungswechsels bei Steinhoff zogen die Aktien der in einen Bilanzskandal verwickelten Gruppe um 8 % auf 0,13 Euro an.