GELDMARKT UND DEVISEN

Verschnaufpause für den Euro

Gemeinschaftswährung erholt sich von den Verlusten der Vorwoche - Yen unter Druck

Verschnaufpause für den Euro

gbe Frankfurt – Der Euro hat gestern die Marke von 1,34 Dollar zurückerobert und sich somit von den Verlusten der Vorwoche zumindest leicht erholt. Am Nachmittag kletterte die Gemeinschaftswährung bis auf 1,3412 Dollar, nachdem sie in der Nacht im Tief bis auf 1,3345 Dollar gefallen war. Die Europäische Zentralbank (EZB) legte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,3394 Dollar nach 1,3431 Dollar am Freitag fest.Am Markt wurde der Handel als impulsarm beschrieben, datenseitig gab es keine wichtigen Veröffentlichungen – dafür wirkte die unerwartete Leitzinssenkung durch die EZB nach. Sie hatte den Euro kräftig unter Druck gebracht. Ökonomen warnen angesichts der ultralockeren Linie vor neuen wechselkurspolitischen Abwertungswettläufen. “Wir sehen eine neue Ära von Währungskriegen”, zitierte Reuters Neil Mellor, Analyst der Bank of New York Mellon. Bei den sogenannten “Währungskriegen” werden Devisen gezielt durch die Notenbanken geschwächt, um den Exporteuren des Landes und damit der gesamten Volkswirtschaft Vorteile zu verschaffen.In Tschechien gab es in der vergangenen Woche die ersten Eingriffe am Devisenmarkt seit elf Jahren. Und in Neuseeland und Australien intervenierten die Notenbanken verbal, um Kursanstiegen entgegenzuwirken. Potenzial für KursgewinneKurzfristig sehen Marktteilnehmer Potenzial für Euro-Zugewinne. “Trotz der US-Arbeitsmarktdaten am Freitag, trotz des EZB-Zinsentscheids deuten technische Faktoren an, dass der Euro erst einmal weiter zulegt”, zitierte Bloomberg Marc Chandler, leitender Devisenstratege bei Brown Brothers Harriman & Co. “Wir sagen unseren Kunden im Prinzip, dass sie nicht auf eine sofortige Abwärtsbewegung beim Euro setzen, sondern nach einer Gegenbewegung Ausschau halten sollten, in die hinein sie verkaufen”, so Chandler weiter.Der Yen verlor gestern im Tagesverlauf an Wert, nachdem er zunächst einen soliden Start in den Handelstag hingelegt hatte. Am Abend notierte die Valuta bei 132,99 Yen je Euro, nachdem sie Tagestief bei bis zu 133,12 Yen je Euro gelegen hatte. Auch zum Dollar gab er anfängliche Kursgewinne ab und notierte abends 0,2 % leichter bei 99,21 Yen je Dollar.Am Geldmarkt wurde der Drei-Monats-Euribor bei 0,218 % nach 0,217 % am Freitag festgelegt. Der Satz für Ein-Monats-Geschäfte lag unverändert bei 0,122 %. Der Eonia notierte bei 0,076 %.