Versorger setzen sich an die Dax-Spitze
ck Frankfurt – Hoffnungen auf eine Entspannung in der Ukraine-Krise haben am Mittwoch für eine Erholung am Aktienmarkt gesorgt. Der Dax stieg bis auf 9 214 und beendete den Handel mit einem Gewinn von 1,4 % bei 9 199 Zählern. Am Nachmittag wurde der Dax auch von der freundlichen Tendenz der Wall Street gestützt.Positive Akzente setzten auch die die Quartalsberichte. Nachdem Eon mit ihren Zahlen die Erwartungen übertroffen hatte, setzte sich die Aktie mit einem Plus von 4,8 % auf 13,80 Euro an die Dax-Spitze. RWE stiegen als drittstärkster Dax-Titel um 3,1 %. Die DZ Bank reagierte auf die Eon-Zahlen mit einer Hochstufung von “Halten” auf “Kaufen” (siehe Meinungen über Aktien auf dieser Seite). Independent Research verbesserte ihr Votum von “Verkaufen” auf “Halten” und hob ihr Kursziel für die Aktie von 12,50 auf 14 Euro an. Die sich intensivierende Diskussion um die Einführung eines Kapazitätsmarkts in Deutschland, die Erwartung weiterer Desinvestitionen sowie die die Markterwartungen übertreffenden Zahlen vom zweiten Quartal würden die Aktie, die seit Quartalsbeginn 13 % eingebüßt hätten, wahrscheinlich stützen. Die Nord/LB war dagegen nicht begeistert und beließ ihre Einstufung für die Aktie bei einem leicht von 15 auf 14,50 Euro gestutzten Kursziel bei “Halten”. Die Zahlen des Unternehmens seien per saldo unspektakulär. Positiv entwickle sich zumindest das Ökostromgeschäft, wo auch die Investitionen weiter stiegen. Das Marktumfeld lasse die Ampel für Eon jedoch immer noch nicht auf Grün springen, so das Institut unter Hinweis auf niedrige Strompreise, die Ukraine-Krise und die Frage nach dem Kapazitätsmarkt. Nachhaltige Erfolge bei den internen Effizienzsteigerungsmaßnahmen seien daher wünschenswert.Merck KGaA waren mit einem Plus von 3,2 % auf 67,37 Euro der zweitstärkste Dax-Wert. Die Zahlen des Unternehmens hatten die Erwartungen leicht übertroffen. Die WGZ Bank sprach in ihrer Beurteilung von soliden Zahlen, die vermutlich für positive Impulse sorgen würden. “Zudem sollte die nachlassende Wechselkursbelastung im zweiten Halbjahr 2014 für Entlastung sorgen”, so die Bank, die ihre Halteempfehlung und ihr Kursziel von 90 Euro bestätigte.Auch bei den deutschen Nebenwerten sorgten die Quartalsberichte zumeist für gute Stimmung. So gewannen Aurubis als MDax-Spitzenreiter 5,6 %. Das Unternehmen hat im dritten Geschäftsquartal bei rückläufigem Erlös seinen Gewinn steigern können. Gagfah legten um 2,9 % zu, nachdem das Unternehmen mit seinen Zahlen die Erwartungen übertroffen und die Prognose angehoben hatte. Enttäuscht waren die Anleger aber über die “nur” leicht angehobene Prognose von Wirecard. Die Aktie sackte um 2,1 % ab.In Wien gaben Telekom Austria 0,1 % ab. Das Unternehmen wies wegen hoher Abschreibungen für das zweite Quartal einen Verlust von 359 Mill. Euro aus und erklärte, für das Gesamtjahr einen Umsatzrückgang von zwischen 3,5 % und 4 % zu erwarten. In Zürich befestigten sich Swiss Life um 7,1 %. Die Gesellschaft wies für das erste Halbjahr einen um 3 % auf 487 Mill. sfr gestiegenen Gewinn und gab bekannt, dass es vor dem Erwerb des deutschen Immobilienunternehmens Corpus Sireo steht.