Verunsicherte Anleger greifen zu Staatsanleihen

Zehnjährige Bundrendite auf Siebenwochentief

Verunsicherte Anleger greifen zu Staatsanleihen

ck Frankfurt – Die Verunsicherung an den Finanzmärkten ist am Freitag als sicher geltenden Assets zugute gekommen. So griffen die Investoren zu Staatsanleihen. Die laufende Verzinsung der zehnjährigen Bundesanleihe sank bis auf ein Siebenwochentief von 0,34 % und lag zuletzt 3,5 Stellen unter Vortagsniveau bei 0,36 %, die Rendite der zehnjährigen Treasury sank bis auf 3,06 %, was dem tiefsten Niveau seit dem 3. Oktober entsprach. Am Devisenmarkt war der Yen gefragt. Die japanische Währung stieg bis auf 111,39 Yen pro Dollar und damit auf das höchste Niveau seit dem 13. September. Auch der Goldpreis erhielt Auftrieb und stieg mit 1 243 Dollar auf den höchsten Stand seit Mitte Juli. Dollar auf ZweimonatshochDas mit 3,5 % die Erwartungen (laut Bloomberg 3,3 %) übertreffende Wachstum des US-BIP vom dritten Quartal hatte keinen Einfluss auf die Staatsanleihen, verlieh aber vorübergehend dem Dollar Auftrieb. Der Dollar-Index, der den Wert des Greenback zu sechs anderen Industrieländerwährungen abbildet, stieg auf ein Zweimonatshoch von 96,86, lag aber am Abend bei 96,35 Punkten mit 0,3 % im Minus. Der Euro sank bis auf 1,1332 und damit auf den niedrigsten Stand seit dem 15. August, ehe er drehte und am Abend bei 1,1412 Dollar (+ 0,3 %) umging. Analysten sprachen von einer starken Entwicklung der US-Wirtschaft, betonten aber, eine Verlangsamung des amerikanischen Wachstums zu erwarten. Begründet wurde dies unter anderem mit nachlassenden geld- und fiskalpolitischen Impulsen, der zunehmenden Arbeitskräfteverknappung und den auf die höheren Zölle zurückzuführenden Preissteigerungen. US-Arbeitsmarkt im FokusIn der neuen Woche wird eine Fülle von Daten Aufschluss über den Zustand der amerikanischen Wirtschaft geben. Im Vordergrund steht der angespannte Arbeitsmarkt. Am Mittwoch veröffentlicht der Datendienstleister ADP seinen Bericht. Laut Bloomberg erwartet der Konsens für den Oktober einen Stellenzuwachs von 190 000. Am Freitag folgt dann der staatliche Arbeitsmarktbericht. Der von Bloomberg erfasste Konsens ist auf 187 000 per Saldo neu geschaffene Stellen und eine bei 3,7% verharrende Arbeitslosenquote eingestellt. Veröffentlich wird ferner unter anderem am Dienstag der Verbrauchervertrauensindex vom Oktober, den der Konsens mit 135,4 nach 138,4 Zählern rückläufig erwartet.