Viele Beschwerden über Bitcoin-Börse

Kunden beklagen Probleme bei Coinbase

Viele Beschwerden über Bitcoin-Börse

BZ/Bloomberg New York – Die beliebteste Online-Börse für den Handel digitaler Währungen verzeichnet in diesem Jahr einen starken Anstieg der Kundenbeschwerden. Das US Consumer Financial Protection Bureau (CFPB) hat fast 300 Beschwerden über Coinbase erhalten. Das steht im Vergleich zu etwa sechs Beschwerden für das Gesamtjahr 2016. Damit ist Coinbase mit Blick auf virtuelle Währungen die Nummer 1 bei CFPB-Beschwerden im laufenden Jahr. Die Webseite hatte zuletzt mit einem Anstieg des Volumens und längeren Transaktionsverarbeitungszeiten zu kämpfen, während der Wert von Bitcoins und anderen Kryptowährungen auf neue Rekordhochs nach oben schnellte.Mehr als ein Drittel der Beschwerden kam von Einzelpersonen, die sagten, dass sie nicht in der Lage gewesen seien, auf ihr Geld wie versprochen zuzugreifen. Viele Leute klagten auch über andere Transaktions- oder Service-Probleme. Betrugsfälle standen hinter weniger als 15 % der Beschwerden. Megan Hernbroth, eine Sprecherin von Coinbase, gab zu den CFPB-Beschwerden keinen Kommentar ab.Seit Anfang 2017 hat das CFPB mehr als 250 Beschwerden in der Kategorie “virtuelle Währung” erhalten. Etwa 60 % davon bezogen sich auf Coinbase, während es bei vielen anderen um Paypal und große Banken ging. Die im Jahr 2012 gegründete Coinbase hatte im Juni erklärt, dass man an einer Verbesserung der Kundenbetreuung arbeite. “In den vergangenen Monaten haben wir eine beispiellose Zunahme der Zahl der Kunden gesehen, die sich für die Verwendung von Coinbase anmeldeten”, schrieb der Mitbegründer und CEO, Brian Armstrong, in einem Blogeintrag. “Infolgedessen sind unsere Systeme an ihre Grenzen geraten, was bei vielen Kunden für negative Erfahrungen sorgte.” Im Service-Bereich schreibt Coinbase, dass die Transaktionszeiten je nach Standort und Zahlungsmethode eines Kunden variieren können. US-Banküberweisungen könnten bis zu fünf Werktage in Anspruch nehmen.Kryptowährungs-Start-ups wurden von ungewöhnlich hohen Volumina überwältigt, als sich der Preis von Bitcoins in diesem Jahr fast verfünffachte. In diesem Monat wurde die Debatte über die Beschleunigung der Transaktionen so intensiv, dass Bitcoin sich in zwei Währungen aufspaltete. Das CFPB akzeptiert Beschwerden über virtuelle Währungen seit dem Jahr 2014. Es warnte Verbraucher zudem vor unklaren Kosten, Betrügereien und Geldverlust. Die Securities and Exchange Commission (SEC) signalisierte bereits als Aufsicht ein hartes Durchgreifen mit Blick auf den jüngsten Anstieg virtueller Währungen.Auch Nutzer der Bitcoin-Börse Kraken, die als wichtigster Tauschplatz für die Digitalwährung in Euro gilt, hatten sich vor zwei Wochen über zögerliche Zahlungsabwicklungen oder fehlende Kontoinformationen beklagt (vgl. BZ vom 22. August).