Vonovia führen den Dax an
Aktien
Vonovia führen den Dax an
Leitindex schließt schwächer – Immobilienwerte und VW-Vorzüge legen zu
tom Frankfurt
Nachdem der deutsche Leitindex am Montag seine Vorwochengewinne komplett wieder eingebüßt hat, gab es auch am Dienstag Verluste. Vor dem Zinsentscheid der Fed am Mittwochabend blieben Anleger zurückhaltend, so dass der Dax bei 15.664 Zählern (−0,4%) etwas leichter aus dem Handel ging. Der MDax blieb mit 26.904 Punkten quasi unverändert, auch der Euro Stoxx 50 (−0,1% auf 4.243 Punkte) kam kaum vom Fleck.
Der Dax verharrt damit in dem Handelskorridor der vergangenen Wochen, in denen er sich nach unten meist bei 15.600 Punkten stabilisierte, nach oben aber regelmäßig an der 16.000-Punkte-Marke scheiterte. Impulse müssen nun von der Fed kommen, die nach allgemeiner Markterwartung keine weitere Zinsanhebung vornehmen wird. Anleger hoffen zudem auf Signale, dass die Zinsspirale ihr Ende erreicht hat. Sorgen bereiten allerdings zunehmend die Ölpreise, die sich der runden Marke von 100 Dollar nähern und der Inflation neuen Auftrieb geben könnten, was dann wiederum die Notenbanker zum Handeln zwingen würde. Gedämpft wurden diese Bedenken dadurch, dass sich die Teuerung in der Eurozone im August überraschend abgeschwächt hat.
Die Zinsperspektive in der Eurozone half am Dienstag dann auch den Aktien aus dem Immobiliensektor, die nach ihrer jüngsten Korrektur wieder Anlauf nahmen, ihre Erholung der vergangenen Monate fortzusetzen. Die Vonovia-Aktie setzte sich mit einem Aufschlag von 3,7% auf 23,84 Euro an die Dax-Spitze. Im MDax legten LEG ( 2,3% auf 70,10 Euro) und TAG Immobilien ( 2,2% auf 11,29 Euro) zu. Im SDax zogen Aroundtown um weitere 8,3% auf 1,85 Euro an. Hier wirkte der Einstieg des österreichischen Investors Georg Stumpf zusätzlich unterstützend.
Rückenwind gab es auch für Volkswagen. Die Vorzugsaktien stiegen nach einer Hochstufung von Jefferies Research auf "Buy" um 2,1% auf 109,74 Euro. Am unteren Dax-Ende musste die DHL Group dagegen deutliche Abschläge hinnehmen. Konjunktur und Spritpreise befeuerten Sorgen um die Geschäftsentwicklung. Die Aktie ging mit einem Minus von 6,5% bei 39,04 Euro aus dem Handel.
Unter den Gewinnern im MDax waren die Titel von Aurubis. Der Kupferkonzern legte die konkreten finanziellen Belastungen durch den Betrug vereinzelter Schrottlieferanten offen und wurde mit einem Aufschlag von 2,9% auf 69,34 Euro dafür belohnt, Unsicherheiten aus dem Markt genommen zu haben.
Zulegen konnten auch Tui. Trotz zum Teil extremer Wetterbedingungen bestätigte der Reisekonzern seinen Ausblick. Das Geschäft zog im Sommer wie erwartet an und sichert das Ziel eines deutlichen Ergebnisanstiegs ab. Die Aktie legte um 3,3% auf 5,57 Euro zu.