Vtion zum Kapitalvernichter des Jahres gekürt

DSW legt Watchlist 2016 vor - RWE zum ersten Mal unter den "Flop 10" zu finden

Vtion zum Kapitalvernichter des Jahres gekürt

ck Frankfurt – Vtion Wireless Technology ist von der DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz) zum Kapitalvernichter des Jahres gekürt worden. “Der Anbieter von Mobilfunk-Datenkarten musste Mitte 2015 einen massiven Umsatzeinbruch vermelden, was den Kurs einbrechen ließ”, sagte Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der DSW, gestern anlässlich der Vorstellung der DSW-Watchlist 2016. Das Unternehmen habe seinen Anteilseignern in allen drei betrachteten Zeiträumen (fünf, drei und ein Jahr) mit Kursverlusten – 90,1, – 77,1 % und – 71 % eine der schlechtesten Performances aller Unternehmen beschert.Zum 15. Mal hat die DSW die 50 größten Kapitalvernichter der im Prime-Standard-Segment der Frankfurter Wertpapierbörse notierten Unternehmen vorgelegt. Am Mittwoch präsentierte sie dabei erstmals eine Watchlist, in der nicht nur die Kurseinbußen (Kursliste), sondern auch die Ausschüttungen (Performanceliste) berücksichtigt werden. Auch in der Kursliste ist Vtion mit Einbußen von – 91 %, – 78,4 % und – 71 % “Spitzenreiter”. Einen Sprung von Platz 6 auf Platz 2 der größten Kapitalvernichter machte Singulus. Dahinter folgen Telegate, Teles und Aixtron. Die Rangfolge ist auf den ersten fünf Plätzen der Kurs- und Performance-Listen gleich.Darunter weichen die Platzierungen ab. Sechster der Kursliste ist mit RWE ein Dax-Konzern. Die Aktie des Versorgers büßte in den zurückliegenden drei bzw. fünf Jahren 62,5 % bzw. 76,5 % ein. In den zurückliegenden zwölf Monaten verlor der Wert 54,4 %. In der Performance-Liste kommt die Aktie auf den neunten Rang. Nach Angaben der DSW ist der Titel zum ersten Mal unter den “Flop Ten” zu finden.Insgesamt tauchen fünf Dax-Aktien in der Kursliste der größten Kapitalvernichter auf. Die übrigen vier sind Eon (Rang 20), Commerzbank (33), K+S (36) sowie Deutsche Bank (41). Der Effekt von Dividenden zeigt sich insbesondere im Fall von Eon. In der Performance-Liste ist die Aktie zehn Plätze weiter unten auf dem 30. Rang zu finden. Darüber hinaus sind in der Performance-Liste sechs Dax-Titel zu finden. Außer den genannten fünf Aktien handelt es sich um ThyssenKrupp auf Rang 45.Die Erstellung einer Performanceliste begründete Tüngler mit damit, dass vor dem Hintergrund des Niedrigzinsumfelds die Gewinnausschüttungen der Unternehmen immer mehr in den Fokus auch privater Anleger gekommen seien. Die Quote der Dividendenzahler auf der Liste sei gar nicht so schlecht. Immerhin 31 der 50 Unternehmen hätten in dem Betrachtungszeitraum von fünf Jahren mindestens einmal Gewinne an ihre Aktionäre ausgeschüttet. Die Daten zeigen jedoch, dass nur bei wenigen die Dividende etwas an dem fatalen Performancerückgang geändert habe.”Die neue Performanceliste zeigt zudem, dass mitnichten alles gut ist, wenn eine Gesellschaft Dividende zahlt”, sagte Tüngler. Zwar sei das – in der Regel – ein Zeichen für ein funktionierendes, weil Gewinn abwerfendes, Geschäftsmodell. Aber das müsse eben nicht so sein. Die Dividende könne aus der Substanz kommen oder sie könne auf Sondereffekten beruhen. Und selbst wenn sie tatsächlich erwirtschaftet worden sei, sei immer noch zu klären, ob das Geschäftsmodell des Unternehmens wirklich zukunftsfähig sei.