Währungsrisiken in den Schwellenländern sinken

Goldman Sachs sieht Parallelen zu reichen Ländern

Währungsrisiken in den Schwellenländern sinken

sts Frankfurt – Das Risiko von Währungsturbulenzen in Schwellenländern ist nach Einschätzung von Goldman Sachs deutlich gesunken. Als Gründe dafür nennt die Bank insbesondere die gesunkenen Inflationsraten, womit viele Emerging Markets nun den reichen Industriestaaten ähnlicher würden. Der Bericht untersucht 15 Staaten mit flexiblen Wechselkursen und einem Inflationsziel der Notenbank. Die sich abschwächende Beziehung zwischen der Geldpolitik der Emerging Markets und den US-Zinsen deutet darauf hin, dass eine Normalisierung durch die US-Notenbank nicht zu einem starken Zinserhöhungszyklus der Entwicklungsländer führen wird, so die Analysten von Goldman Sachs, darunter Jan Hatzius und Jari Stehn, laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg. Die US-Notenbank Federal Reserve hat ihren Leitzins inzwischen von knapp über null auf eine Spanne von 1,50 bis 1,75 % angehoben, ohne dass dies zu Verwerfungen in den Schwellenländermärkten führte. Dies war noch ganz anders, als der damalige Fed-Chef Ben Bernanke im Frühjahr 2013 den Ausstieg aus der ultralockeren US-Geldpolitik – das Tapering – ankündigte. Dem Modell zufolge besteht Druck für Zinserhöhungen in Brasilien sowie in Mittel- und Osteuropa, wobei Mexiko schon jetzt falkenhafter als notwendig agiere. In Indien und Südafrika sind die Zinsen dem Bericht zufolge schon auf einem angemessenen Niveau.Die Geldpolitik der Länder dieser Gruppe ähnelt Goldman Sachs zufolge inzwischen in wichtigen Punkten der Politik der entwickelten Märkte. Konkret konzentrierten sich diese Zentralbanken stärker auf Produktions- und Inflationslücken als auf das Wirtschaftswachstum oder den Wechselkurs. Ein wesentlicher Unterschied liege jedoch weiterhin darin, dass die untersuchten Schwellenländer stärker auf US-Zinsbewegungen reagierten als die entwickelten Länder, allerdings lasse dieser Einfluss auch nach.