Warner Music gelingt Börsengang trotz Krise
ku Frankfurt – Der weltweit drittgrößte Musikkonzern Warner Music hat am Mittwoch in New York erfolgreich seinen Börsengang an der Nasdaq absolviert. Mit einem Volumen von 1,93 Mrd. Dollar handelt es sich um das bisher größte Initial Public Offering (IPO) in den USA im laufenden Jahr. Die Nachfrage war hoch. Ursprünglich sollten nur 70 Millionen Aktien verkauft werden, in einer Spanne zwischen 23 und 26 Dollar. Letztlich waren es dann aber 77 Millionen Aktien, die zu 25 Dollar zugeteilt wurden. Sämtliche Aktien stammen aus dem Besitz der Altaktionäre, die damit Kasse machen. Das Unternehmen erhält aus dem Börsengang keine Mittel. Der erste Kurs wurde mit 27,35 Dollar festgestellt, oberhalb des Ausgabepreises. Im frühen US-Handel kletterte der Kurs dann weiter bis auf 28,59 Dollar.Damit gelang Warner Music, die bekannte Künstler wie Ed Sheeran und Dua Lipa unter Vertrag hat und in der Branche hinter Universal und Sony Music rangiert, der Börsengang in einem schwierigen Umfeld, das durch die Coronakrise wie auch die schweren Unruhen in den USA gekennzeichnet ist. Allerdings hat die Flutung der Finanzmärkte durch die US-Notenbank Federal Reserve dafür gesorgt, dass Anlagenotstand herrscht.Warner Music gehört den Beteiligungsgesellschaften Access Industries und AI Entertainment Holdings des in der Ukraine geborenen US- Milliardärs Len Blavatnik. Das Unternehmen war bereits an der New Yorker Börse gelistet, und zwar bis 2011. Mit dem Börsengang kommt es auf eine Marktkapitalisierung von knapp 13 Mrd. Dollar. Im Jahr 2011 hatte Blavatnik lediglich 3,3 Mrd. Dollar für das Unternehmen gezahlt. Den Börsengang führen Morgan Stanley, Credit Suisse und Goldman Sachs durch.Ebenfalls an die US-Börse geht der Marketing-Datenspezialist Zoominfo Technologies, ein IPO im Volumen von rund 760 Mill. Dollar. Weitere Transaktionen werden erwartet.