Weizenpreis zieht kräftig an

Ungünstiges Wetter in wichtigen Anbaugebieten

Weizenpreis zieht kräftig an

ku Frankfurt – Der Preis von Weizen ist in der gerade beendeten Handelswoche kräftig gestiegen. An den fünf Handelstagen verteuerte sich der Monatskontrakt für das Getreide am Chicago Board of Trade um insgesamt 5,1 %. Es handelt sich damit um den größten wöchentlichen Anstieg seit Juli 2012. Mit derzeit 6,80 Dollar je Scheffel (27,2 Kilogramm) kletterte die Notierung zudem auf den höchsten Stand seit mehr als zwei Monaten.Händler verweisen auf eine erhöhte Nachfrage aus Ländern wie China und Brasilien, die derzeit von ungünstiger Wetterlage in wichtigen Anbaugebieten heimgesucht werden und daher verstärkt auf Importe zurückgreifen müssen. In der Ukraine behinderten zudem heftige und andauernde Niederschläge die Aussaat von Winterweizen erheblich. Nur ein Viertel der sonst üblichen Saatmenge konnte ausgebracht werden, teilte der Bauernverband des Landes mit. Erwartet wird, dass dort wegen des Wetters die Weizen-Anbaufläche um bis zu 30 % zurückgeht. Die Ukraine gehört zu den wichtigsten Anbauländern weltweit.Probleme gibt es auch im Nachbarland Russland, in dem ebenfalls die Wetterlage ungünstig ist. Der Verband der Getreide-Farmer erwartet nun, dass die Weizenernte hinter der bisherigen offiziellen Prognose zurückbleibt. Russland ist auf eine gute Ernte angewiesen, um die Lagerbestände wieder aufzufüllen, die durch die Missernte im vergangenen Jahr stark gesunken waren.Am Markt für Kaffee setzte sich die Talfahrt der Preise fort. Die Notierung für die Sorte Robusta zur Lieferung im November fiel am Freitag bis auf 1 632 Dollar je Tonne. Dies ist der niedrigste Stand seit drei Jahren. Erwartet wird, dass die Robusta-Ernte in dem wichtigen Anbauland Vietnam auf ein Rekordniveau steigt. Unter Druck steht auch der Preis für den hochwertigeren Arabica-Kaffee. Mit am Freitag 1,1535 Dollar je Pfund hielt sich die Notierung nur leicht über dem jüngst erreichten Vierjahrestief von 1,1395 Dollar je Pfund.Unterdessen gibt es Verwerfungen am Markt für seltene Erden. So stieg der Preis für das in der Halbleiterindustrie benötigte Indium in Europa seit Mai nun schon um mehr als 30 %. In Europa sowie auch in den USA pendelt der Preis bei rund 700 Dollar je Kilogramm. An der 2011 entstandenen Kunming Fanya Metal Exchange in der chinesischen Provinz Yunnan notiert das Kilogramm des Metalls derzeit zu umgerechnet 990 Dollar – obwohl mit derzeit mehr als 1 500 Tonnen ein sehr hoher Lagerbestand erreicht wurde. China als wichtigstes Produzentenland steuert rund 60 % zur Weltproduktion von rund 670 Tonnen bei. Für den Preisunterschied sorgen die hohe Nachfrage in China sowie Zugangsbeschränkungen zu der Börse.