Wetten auf den Ölpreis
Für ein paar Jahre hat der Preis für ein Fass Brent-Öl stabil um 110 Dollar gelegen. Dann setzte in diesem Jahr der Absturz ein auf derzeit gut 60 Dollar. Was für die Luftfahrt ein Segen, weil neben dem Personalaufwand die Kerosinrechnung den größten Kostenblock darstellt, ist für Förderländer ein Fluch. Nicht nur, weil viele Haushalte der Förderstaaten an den Öleinnahmen hängen, sondern auch, weil sich viele schwierig und damit zu hohen Kosten auszubeutende Öllager als Investitionsfalle entpuppen. Die Saudis, innerhalb des Ölkartells Opec traditionell der “Swing Producer”, ficht dies alles nicht an. Auch wenn der Ölpreis Richtung 20 Dollar fallen sollte, wäre das kein Grund für eine Förderkürzung, deklamiert Ali Al-Naimi, der saudische Ölminister. Es könne sein, dass es nie wieder einen Ölpreis von 100 Dollar geben werde. Der US-Energieinvestor T. Boone Pickens dagegen geht davon aus, dass das schwarze Gold schon in 12 bis 18 Monaten wieder Preisregionen von 90 bis 100 Dollar je Barrel erklimmt. Ob die Wette aufgeht? Pickens hat auch in Boomzeiten schon falsch gelegen.po