"Wir wollen deutlich wachsen"
Die DWS hat im laufenden Jahr unter den ETF-Anbietern in Europa die höchsten Mittelzuflüsse erzielt und dadurch ihren Marktanteil gesteigert. “Wir sind sehr gut positioniert, um weiter zu wachsen”, sagt Simon Klein, Leiter Vertrieb passive Investments, und verweist auf ein umgesetztes Maßnahmenbündel. wrü Frankfurt – Die DWS Group notiert inzwischen an der Börse. Doch viele Analysten attestieren dem Assetmanager nur verhaltene Wachstumsaussichten. Mit Exchange Traded Funds (ETFs), die bei der DWS unter der Marke Xtrackers angeboten werden, gibt es aber ein Geschäftsfeld mit überdurchschnittlichen Perspektiven, um neue Mittel zu gewinnen. “Wir wollen bei ETFs deutlich wachsen”, erklärt Simon Klein, Leiter Vertrieb passive Investments für Europa und Asien, vor der Presse in Frankfurt. Wie Klein erläutert, hat die DWS in den vergangenen Monaten ein breites Maßnahmenbündel umgesetzt, um markant zuzulegen. Klein folgert: “Wir sind sehr gut positioniert, um weiter zu wachsen.”Vor Jahresfrist hatte Lyxor die DWS im passiven Geschäft in Europa kurzfristig überholt und dies auch entsprechend kundgetan. Nun stellt die DWS heraus, dass sie gemäß der Statistik des unabhängigen Researchhauses ETFGI in diesem Jahr mit 6,4 Mrd. Dollar bisher die höchsten Mittelzuflüsse unter den Anbietern börsennotierter Indexfonds in Europa aufweist (vgl. Tabelle). Der Marktanteil liegt inzwischen bei 11 %. Damit habe Xtrackers die Position als zweitgrößter Anbieter von börsennotierten Indexprodukten weiter ausgebaut, der Vorsprung beim verwalteten Vermögen gegenüber dem Drittplatzierten betrage mehr als 14 Mrd. Dollar.Doch die DWS will bei den passiven Produkten weiter Gas geben, ist man doch vom überdurchschnittlichen Wachstum der Branche in den kommenden Jahren überzeugt. Der Marktanteil der ETFs hat sich seit 2007 in Europa mehr als verdoppelt, zeigt Klein auf. Doch liege er auf der Aktienseite erst bei 12 % und bei Fixed Income bei 6 % der in Fonds verwalteten Assets: “Zieht man den Vergleich zu den USA, hat Europa noch deutliches Wachstumspotenzial”. Wachstumstreiber seien u.a. das regulatorische Umfeld (Mifid II), die Beratung auf Basis von Fees und der Einsatz von ETFs in Modellportfolien. Bei Kunden erkennt Klein eine wachsende Nachfrage nach ESG-Lösungen (Umwelt, Soziales und Governance) als zentrales Thema. Darüber hinaus seien Smart-Beta-Indizes immer mehr gefragt.Die DWS hat laut Klein in den vergangenen Monaten vor allem vier Maßnahmen ergriffen: Gebührensenkungen, Auflegung neuer Produkte, Ausbau des Vertriebs und Sicherstellung einer hohen Qualität des Index-Trackings. Als erster Anbieter habe man Core-ETFs mit besonders niedrigen Gebühren eingeführt. Auch bei bestehenden Produkten habe man die Fees gesenkt und die durch die Größe von ETFs entstehenden Skalenvorteile an Kunden weitergegeben. Klein plädiert dabei für eine “gesunde” Reduzierung der Gebühren, die für Investoren nachhaltig vorteilhaft seien. Aktuell liegt die durchschnittliche jährliche Gebühr der DWS für ETFs bei 25 Basispunkten. “Fees sind wichtig, aber auf der ganzen Wertschöpfungskette nur ein Punkt”, meint Klein. Genauso bedeutsam sei ein qualitativ hochwertiges Index-Tracking.Auf der Produktseite habe man die Plattform unter anderem mit ESG- und Dividenden-ETFs, währungsgesicherten Tranchen sowie Produkten auf hochverzinsliche US-Anleihen deutlich ausgebaut. Zudem seien mehrere neue ETFs geplant. Vertrieb ausgebautDarüber hinaus hat die DWS auch den Vertrieb verstärkt. “Im vergangenen Jahr haben wir im Sales 25 neue Mitarbeiter eingestellt”, sagt Klein. Dabei wurde der Heimatmarkt, auch mit Mitarbeitern außerhalb Frankfurts, und die Länder Schweiz, Österreich, Skandinavien und Australien berücksichtigt.