Wirecard ist Dax-Aufstieg nicht mehr zu nehmen

Deutsche Bank vor Aus im Euro Stoxx 50

Wirecard ist Dax-Aufstieg nicht mehr zu nehmen

sts Frankfurt – Den beiden börsennotierten Großbanken in Deutschland steht im September der Abstieg aus jeweils wichtigen Indizes bevor. Während die Deutsche Bank gemäß Berechnungen der LBBW den Euro Stoxx 50 wohl verlassen muss, wird die Commerzbank den Abstieg aus dem Dax in den MDax wohl nicht mehr verhindern können. Sie wird den Daten zufolge im Dax von Wirecard ersetzt werden.”Wirecard ist der Fast Entry nicht mehr zu nehmen”, stellte LBBW-Indexexperte Uwe Streich am Montag auf Basis der Daten von vergangenem Freitagabend fest. Anhand der streubesitzgewichteten Kapitalisierung liege das Technologieunternehmen inzwischen auf Ranglistenplatz 20 und beim kumulierten Börsenumsatz der vergangenen zwölf Monate auf Platz 25. “Damit erfüllt Wirecard die Bedingungen der Fast-Entry-Regel. In einem solchen Fall ist für den Dax-Aufstieg nicht zwingend nötig, dass zusätzlich ein aktuelles Dax-Mitglied die Index-Kriterien reißt.” Die Mitgliedschaft in den Dax-Indizes richtet sich nach der Marktkapitalisierung des Streubesitzes und dem Handelsvolumen der Aktie. Für Wirecard wird die Commerzbank in den MDax weichen müssen. Mit der Neuzusammensetzung der Dax-Indizes wird Wirecard künftig dann in Dax und TecDax enthalten sein. Mittelfristig rechnet Streich auch mit einem Dax-Aufstieg von Deutsche Wohnen, die allerdings noch nicht genügend Börsenumsatz vorweisen kann.Nach den starken Kursverlusten der vergangenen Jahre wird Streich zufolge zudem die Aktie der Deutschen Bank den Euro Stoxx 50 verlassen müssen. Außerdem werde wohl Eon aus dem Leitindex der Eurozone absteigen, während von den deutschen Werten Linde den Aufstieg schaffen dürfte. Als weitere Aufsteiger hat die LBBW Amadeus IT Group und Kering identifiziert; dritter Absteiger wäre Saint-Gobain. Entgegen früheren Erwartungen dürfte es für die italienische Großbank Unicredit somit nicht für den Sprung in den wichtigsten Auswahlindex der Eurozone reichen. Grund dafür ist, so Streich, “dass sich die Italiener derzeit branchenintern erst gar nicht für die Auswahlliste qualifizieren.”