Yuan auf dem Weg zum schwächsten Monat seit 1994
sts Frankfurt – Trotz der beschwichtigenden Aussagen von US-Präsident Donald Trump zum Handelskonflikt während des G7-Treffens bleibt die chinesische Währung unter Druck. Im offiziellen Handel in Shanghai (onshore) wurden am Mittwoch mit 7,1689 Yuan so viel wie Februar 2008 nicht mehr für einen Dollar gezahlt. Und die Abwertung könnte weiter gehen, erwarten Experten.Schon jetzt ist die chinesische Währung auf dem Weg zur stärksten monatlichen Abwertung gegenüber dem Dollar seit dem Jahr 1994, als das aktuelle Währungsregime eingeführt wurde. Im August hat der Yuan bislang fast 4 % an Wert gegenüber dem Dollar eingebüßt, was zugleich die Wirkung der US-Zölle auf chinesische Produkte etwas abmildert.Sollte es keine Zeichen für klare Fortschritte im Handelsstreit geben, “wird sich der Ausblick weiter verschlechtern für die chinesische Wirtschaft und die Märkte”, warnte Dariusz Kowalczyk, Schwellenländer-Stratege bei Crédit Agricole. In diesem Fall könne der Dollar schon bald auf 7,30 Yuan steigen. Zuletzt wurde diese Marke im Januar 2007 und damit noch vor Beginn der globalen Finanzkrise erreicht. Nach Einschätzung von Merrill Lynch könnte die Notenbank in Peking ihre Währung um weitere 7,5 % abwerten lassen, um die Wirkung der von den USA verhängten Zölle auszugleichen. Zugleich warnen Analysten jedoch davor, dass eine weitere Abwertung zur Kapitalflucht aus China und damit einem noch schwächeren Yuan führen könnte. Eine solche Abwärtsspirale könnte die Finanzstabilität bedrohen, heißt es.Hinweise für eine weitere Abschwächung des Yuan zeigen Terminkontrakte auf den in Hongkong gehandelten Offshore-Yuan. Unterdessen machte der Dollar zum Euro keine Punkte gut. Die Gemeinschaftswährung kostete weitgehend unverändert um 1,11 Dollar. Wieder einmal aufkommende Hoffnungen, dass ein ungeregelter EU-Austritt verhindert werden kann, gab dem Pfund etwas Schwung. Es verteuerte sich um 0,5 % auf 1,2274 Dollar.