Yuan profitiert von Hoffnung auf Einigung im Handelsstreit
sts Frankfurt – Die zuletzt von den Ängsten vor einem globalen Handelskrieg paralysierten Anleger haben zum Wochenauftakt etwas aufgeatmet. Die Hoffnung auf Entspannung zwischen den USA und China ließ nicht nur die Aktienmärkte steigen, sondern auch den Yuan aufwerten. Der Dollar verbilligte sich um knapp 0,3 % auf 6,85 Yuan und entfernte sich weiter von der psychologisch bedeutenden 7-Yuan-Marke, die zuletzt während der Finanzkrise 2008 erzielt wurde.China will gegen Ende des Monats auf Einladung der Regierung in Washington eine Delegation in die USA schicken, um einen neuen Anlauf zur Lösung des Streits über höhere Zölle zu nehmen. “Der Markt betrachtet dies als positives Zeichen, nachdem beide Seiten die offiziellen Verhandlungen seit Juni ausgesetzt hatten”, schreibt Commerzbank-Devisenanalyst Hao Zhou in einem Kurzkommentar. “Da China jedoch nur noch eine niederrangige Delegation unter Führung eines stellvertretenden Handelsministers entsendet, zweifeln viele am Erfolg der Verhandlungen.” Die beiden Wirtschaftsmächte haben schon mehrfach versucht, den Konflikt im Dialog zu lösen, waren dabei aber nicht entscheidend vorangekommen.Der Euro stand zunächst auch unter Druck und fiel bis auf 1,1395 Dollar. Händler führten dies unter anderem auf die von Italien ausgehende Unsicherheit zurück. Im Verlauf stabilisierte sich dann jedoch die Gemeinschaftswährung und lag kaum verändert bei 1,1436 Dollar. In Italien beunruhigt Analysten, dass die populistische Regierung die Ausgabenregeln der EU verletzen könnte. “In Umfeld von Politikern, die sich nicht an die globalen Finanzregeln halten (siehe Türkei), kann der Markt die Möglichkeit nicht ausschließen, dass die neue italienische Regierung einen Haushalt vorlegt, der die Haushaltsregeln der EU missachtet, was sie möglicherweise auf einen Kollisionskurs mit Deutschland und zu einem EU-Referendum bringt”, betont Kathleen Brooks, Analystin bei Capital Index.