ANLEIHEN

Zehnjährige Bundrendite erreicht erneut Rekordtief

DZ Bank erwartet für das kommende Jahr weniger Emissionen von Unternehmensanleihen

Zehnjährige Bundrendite erreicht erneut Rekordtief

ck Frankfurt – Bundesanleihen haben am Donnerstag erneut rekordtiefe Renditeniveaus erreicht. So sank die Rendite in der zehnjährigen Laufzeit, am Mittwoch zuletzt bei 0,681 %, bis auf 0,657 %. Der Bund-Future, der zehnjährige Bundestitel darstellt, stieg bis auf ein Rekordhoch von 154,33 % und notierte zuletzt mit einem Aufschlag von 5 Ticks bei 154,02 %.Unterdessen hielten sich die Aktivitäten am Primärmarkt angesichts weitgehend geschlossener Bücher in engen Grenzen. La Mondiale legte im Rahmen eines Anleihetauschs eine nachrangige, nach elf Jahren kündbare Anleihe im Volumen von 500 Mill. Euro auf. Zunächst mit 420 Basispunkten (BP) über der Swap-Mitte indiziert, erfolgte die Platzierung der Anleihe mit einem Kupon von 5,05 % zu 405 BP. Die Federführung teilten sich Deutsche Bank und HSBC.Die DZ Bank rechnet auch im Jahr 2015 mit einem hohen Emissionsvolumen am Euro-Unternehmensanleihemarkt. Allerdings rechnet das Institut nach dem Rekord von 311 Mrd. Euro (Stand 9. Dezember) im kommenden Turnus mit einem etwas rückläufigen Volumen. “Zwar haben sich die Unternehmen in den vergangenen Monaten bereits in hohem Umfang refinanziert, jedoch ist der Kapitalmarkt aktuell weiterhin so attraktiv und aufnahmebereit, dass wir davon ausgehen, dass der Trend zur Refinanzierung über den Kapitalmarkt – auch von in der Vergangenheit weniger aktiven Marktteilnehmern – noch weiter anhalten wird.” Hinzu komme, dass die Bereitschaft der Banken, Kredite an Kunden mit niedrigem oder ohne Rating zu vergeben, aufgrund schärferer Eigenmittelrichtlinien zurückgegangen sei. Zudem strebten Emittenten eine geringere Abhängigkeit vom Bankensektor an und bevorzugten eine langfristige Refinanzierung zu guten Zinskonditionen über den Kapitalmarkt. “Auch dürften Hybridanleihen zur Ratingstabilisierung attraktiv bleiben. Diese Faktoren sollten die Attraktivität des Kapitalmarktes auch 2015 sichern.” Nicht zuletzt sei auch von der Seite des absolut niedrigen Zinsniveaus 2015 weiter mit Unterstützung für den Primärmarkt zu rechnen.Allerdings verweist die Bank auch auf dämpfende Effekte. Die Fälligkeiten lägen 2015 mit rund 146 Mrd. Euro deutlich unter dem Volumen des zurückliegenden Jahres 2014 (189 Mrd. Euro), so dass es von Seiten der Fälligkeiten keine Unterstützung für das Neuemissionsvolumen geben werde. Die Kapazität vieler Industrieunternehmen sei weitgehend gut ausgelastet, und die Prozesse seien flexibler geworden als vor einigen Jahren. “Die Nettoergebnisse haben zwar zuletzt eine leichte Tendenz nach unten gezeigt, jedoch erwarten wir für den Euroraum auch für 2015 ein leichtes Wachstum, auch wenn die Konjunkturdaten insgesamt nach wie vor enttäuschend sind.” Die Liquiditätssteuerung und die Finanzprofile vieler Industrieunternehmen hätten sich seit 2009 deutlich verbessert, was insgesamt den Emissionsdruck dämpfe. Auf der anderen Seite seien die M & A-Aktivitäten europäischer Unternehmen zuletzt jedoch deutlich lebhafter gewesen als im Vorjahr.